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Warum der Weiße Schöps verlegt wird

In Horka gab es zuletzt ein Sicherheitsrisiko. Jetzt rollen dort die Bagger an.

Von Frank-Uwe Michel
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Das Betonelement gibt schon einen Eindruck von der neuen Mühlwegbrücke. Die Arbeiten gestalten sich umfangreicher als gedacht.
Das Betonelement gibt schon einen Eindruck von der neuen Mühlwegbrücke. Die Arbeiten gestalten sich umfangreicher als gedacht. ©  André Schulze

Eigentlich hätte der Bau der neuen Mühlwegbrücke schon weiter vorangeschritten sein sollen. Doch weil sich der Untergrund als nicht genügend tragfähig für das in Bautzen gegossene Betonfertigteilelement erwies, musste er verdichtet und das Fundament entsprechend vorbereitet werden.

 „Der Boden war zu sehr durchfeuchtet, was die zeitweilige Umverlegung des Weißen Schöps notwendig machte“, erklärt Bürgermeister Christian Nitschke. Er macht zugleich deutlich, dass sich der Neubau nicht weiter hinauszögern ließ. „Wir hatten hier eine alte Gewölbebrücke, die teilweise schon eingestürzt war und aus der immer wieder Steine herausbrachen.“ Mehr als 110.000 Euro lässt sich die Gemeinde das neue Bauwerk kosten, wobei etwa 84.000 Euro davon gefördert werden.

Allerdings wird der Weiße Schöps die Anwohner und den Horkaer Gemeinderat noch weiter beschäftigen. Denn die Landestalsperrenverwaltung (LTV) plant in den nächsten Jahren eine größere Baumaßnahme, die mit dem Höhenunterschied von etwa 1,50 Meter zwischen Ober- und Unterwasser am Mühlenwehr zu tun hat. LTV-Sprecherin Britta Andreas: „Um eine Wassermühle anzutreiben, ist ein Gefälle notwendig. Deshalb gehörte dazu immer ein entsprechendes Mühlenwehr.“

Die LTV--Fachleute wollen das Wehr, nur wenige Meter von der neuen Brücke entfernt, mit dem Wasserlauf des Weißen Schöps auf der linken Seite umgehen. Von einer Umverlegung des Gewässers könne man jedoch nicht sprechen, stellt Britta Andreas klar. Um den Bach wieder auf das Flurstück des Freistaates Sachsen zu führen, solle der Flusslauf in das Altbett neben dem Wehr zurückkehren.

Keine klassische Fischtreppe

Dabei handele es sich um eine Streckenlänge von etwa 20 Metern. „Den Höhenunterschied des Wehres wollen wir gezielt durch Einbauten ausgleichen“, erläutert die LTV-Sprecherin. Dabei soll es sich aber nicht um eine klassische Fischtreppe handeln. Eine endgültige Lösung gebe es noch nicht.

Erste Gedanken hätten die Experten der Landestalsperrenverwaltung im Rahmen der diesjährigen Gewässerschau aber bereits mit der Unteren Wasserbehörde des Landkreises und dem Grundstücksbesitzer der Mühle diskutiert. Vor der Umsetzung des Projektes müssten noch Planunterlagen erstellt und beim Landratsamt eingereicht werden. Das alte Wehr werde ersatzlos entfernt.

Wann dies alles geschieht, ist noch nicht klar. Britta Andreas spricht von einer „mittelfristigen Ausführung“, möglicherweise in den nächsten fünf Jahren.

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