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So verlief die Bauern-Demo in Dresden

Auf den Brücken hat es am Morgen teils erhebliche Verkehrsbehinderungen gegeben. Nun sind die Landwirte wieder weg. Die Entwicklungen zum Nachlesen.

Von Maximilian Helm & Sandro Pohl-Rahrisch & Christoph Springer
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Die Landwirte sind am Freitagmittag wieder heimgefahren. Etwa 1.000 Maschinen kamen nach Dresden.
Die Landwirte sind am Freitagmittag wieder heimgefahren. Etwa 1.000 Maschinen kamen nach Dresden. © Christoph Springer

Bauern-Demo in Dresden - Das Wichtigste in Kürze:

  • Ab etwa 5.30 Uhr fuhren am Freitagmorgen Bauern aus ganz Sachsen mit Traktoren durch Dresden.
  • Trotz vieler Traktoren blieb das große Verkehrschaos aus.
  • Gegen 11.30 Uhr haben die Landwirte ihren Heimweg angetreten.
  • Die Sternfahrt war Teil einer Demonstration. Der Protest richtete sich auch gegen eine neue Düngeverordnung, über die der Bundesrat im April entscheidet.
  • Die Demo-Organisatoren sprachen von mehr als 1.000 Traktoren und fast 2.000 Landwirten, die nach Dresden kamen.

12.15 Uhr: Mit der Abfahrt der Landwirte beenden wir die Live-Berichterstattung und wünschen allen Lesern von sächsische.de einen schönen Tag! Alle Entwicklungen des Morgens können Sie hier nachlesen: 

12.00 Uhr: Noch einmal ein kurzer Rückblick auf heute Morgen, als sich in der Stadt Traktor an Traktor reihte. Wir haben vermessen, wie viel Strecke 1.000 geparkte Landmaschinen ergeben. Von der Albert- bis zur Marienbrücke hat unser Reporter exakt 1.940 Meter gestoppt und die Messung in diesem Video dokumentiert. 

(Anmerkung: Auch auf der Marienbrücke sowie entlang der Albertstraße standen noch weitere Traktoren, die in diesem Clip nicht erfasst sind.)

11.41 Uhr: Die Polizei rechnet noch mit einzelnen Behinderungen im Dresdner Stadtverkehr.

11.37 Uhr: Verkehrsbehinderungen gibt es aktuell auf der Köpcke- und der Albertstraße. Auch auf der Marienbrücke lichten sich jetzt die Traktoren-Reihen. Dabei nutzen die Landwirte beide Fahrspuren, sodass es hier derzeit auch zu stockendem Verkehr kommen kann.

11.25 Uhr: Die Kundgebung ist beendet. Die ersten Traktoren rollen mit einem Hupkonzert los, unter anderem in Richtung Albertbrücke und Carolaplatz.

11.11 Uhr: Die Demonstranten singen nun zum Abschluss der Kundgebung "Wir pflügen und wir streuen", ein christliches Erntedank-Lied. Außerdem beten sie das Vaterunser. 1.500 Leute haben sich laut Organisatoren beteiligt. Anschließend wollen die Landwirte zu ihren Traktoren zurückkehren und den Heimweg antreten. "Kommt gut nach Hause", rufen die Organisatoren von der Bühne. In den nächsten Minuten könnte es in der Innenstadt wieder Stau geben.

10.58 Uhr: Sven Neukirch ist Landwirt in Westsachsen und spricht auf der Kundgebung stellvertretend für die Bauern. Sein Urteil ist hart: "Heute würde ich nicht nochmal mit Landwirtschaft anfangen." Bürokratie und mangelhafte Bezahlung seien nicht tragbar. "Jeder hat seine Grenze - und meine rückt näher", sagt er.

10.35 Uhr: Der Landtagsabgeordnete Ivo Teichmann (AfD) hält ebenfalls eine spontane Rede. Er bezeichnet sich selbst als Landwirt, obwohl er laut eigener Homepage seit 2007 beim Wirtschaftsministerium arbeitet. Teichmann sucht den Schulterschluss mit den Bauern, macht die "etablierte Politik" verantwortlich für die Situation der Landwirte. Und er redet über die Afrikanische Schweinepest: "Es ist keine Frage ob, sondern wann sie kommt, und dann gute Nacht", sagt er. Lösungsvorschläge hat er nicht dabei.

10.16 Uhr: Einer Meldung von TAG24 zufolge sind bei der Anfahrt mehrere Traktoren mit Eiern beworfen worden.

10.11 Uhr: So sah die Trecker-Kolonne heute Morgen aus der Luft aus:

10.03 Uhr: Zur Kundgebung haben sich Report-Schätzungen zufolge etwa 400 Teilnehmer versammelt. Zuvor waren mehr als 1.000 Landwirte mit ihren Traktoren nach Dresden gekommen. 

© Christoph Springer

9.54 Uhr: Da sowohl der Ministerpräsident als auch der Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Berlin weilen, springt Vize-Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) in die Bresche. "Es ist jetzt etwas spontan, deshalb habe ich keine konkreten Antworten für Sie", sagt er zu den Demonstranten. Doch er hat eine Botschaft: Der Ministerpräsident werde die Einladung zum Gespräch annehmen. Zeitgleich äußert Dulig Anerkennung für die Hartnäckigkeit der Bauern. Er erntet viel Applaus.

9.51 Uhr: Streitpunkt Mercosur-Abkommen: Die Bauern kritisieren massiv den Freihandel zwischen der EU und Südamerika. Der Import von Fleisch drücke die lokalen Preise und sei umweltschädlich, heißt es auf der Kundgebung vorm Landwirtschaftsministerium. Der CDU-Landtagsabgeordnete Ludwig von Breitenbuch verteidigt den Freihandel. Das Publikum wirkt nicht überzeugt.

9.28 Uhr: Die Landwirte reden, die Trecker stehen. Was sagen Autofahrer dazu?

9.24 Uhr: Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) hat einen schweren Stand: In ihrer Rede tritt sie für ökologische Landwirtschaft ein, was im Publikum für wenig Begeisterung sorgt. Der ihr nachfolgende Redner Ludwig von Breitenbuch (CDU), selbst Landwirt, bekommt deutlich mehr Aufmerksamkeit.

9.09 Uhr: Die Kundgebung hat begonnen. Hagen Stark ist einer der Initiatoren. Er betont, dass die Demonstration friedlich und ohne Müll zu hinterlassen stattfindet. "Wir sind schließlich arbeitende Demonstranten und keine Berufsdemonstranten", sagt er mit einem Seitenhieb auf die jüngsten Anti-Kohle Proteste in der Lausitz.

Stark beschwert sich außerdem, dass weder Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne), noch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) vor Ort sind. Günther ist derzeit auf der Grünen Woche und trifft sich am Rande mit anderen Agrarministern und Vertretern der Bauernverbände. Hagen Stark bezeichnet die Messe als "Fressshow". "Dann müssen wir den Druck wohl aufrecht erhalten", sagt er.

Die Kundgebung hat begonnen. Zuerst spricht Hagen Stark, einer der Initiatoren der Demo.
Die Kundgebung hat begonnen. Zuerst spricht Hagen Stark, einer der Initiatoren der Demo. © Christian Juppe

9.03 Uhr: Das zeigten die Verkehrsüberwachungskameras in Dresden vor wenigen Minuten:

8.56 Uhr: Und was sagen die Autofahrer zum Demo-Morgen? Ronny Klein aus Dresden passierte mit seinem Ford am Morgen Dutzende Trecker auf der Albertstraße. "Ich bin heute extra 20 Minuten früher losgefahren", erzählt er. "Es ist ja gar kein richtiger Stau." Er könne verstehen, dass man für sein Anliegen auf die Straße geht.

Unsere Reporter melden derzeit erheblich stockenden Verkehr auf der Marienbrücke und auf der Köpckestraße in Richtung Carolaplatz.