Von Peter Heimann
Neu-Regierungssprecher Steffen Seibert wird sich in seinem neuen Job heute erstmals öffentlich präsentieren. Am Vormittag wird der bisherige ZDF-Mann der Bundespressekonferenz Rede und Antwort stehen. Damit alles klappt, haben erfahrene Mitarbeiter dem Neuen schon mal gesagt, wie man unliebigen Journalistenfragen ausweicht, mißliebige Themen meidet oder mangelnde eigene Kenntnisse wegquatscht. Also: Wie man etwas sagt, ohne etwas zu sagen.
Seibert, so viel war schon zu hören, sucht in Berlin zunächst privat eine kleiner Wohnung. Zwei Zimmer nur für ihn selbst sollen es sein. Erst nächsten Sommer braucht er eine größere Bleibe in der Hauptstadt. Dann sollen Ehefrau Sophie sowie die Kinder Tallulah, Moses und Stanislaus nachkommen.
Zu den ersten Aufgaben im neuen Amt wird die Vorbereitung des Kanzlerinnen-Sommer-Fernsehinterviews gehören. Zufälligerweise hat es Seibert dabei mit seinen Ex-Kollegen zu tun haben. Das Gespräch mit Angela Merkel ist nächsten Sonntag im Zweiten zu sehen.
Merkels Vorgänger, Altkanzler Gerhard Schröder, hat jetzt sein liebstes Urlaubsgefährt geoutet: einen VW-Bus. Damit fährt seine Familie gerne auf die Insel Borkum, so Papa Gerhard: „Da kommt die Familie rein, zwei Kinder, Katze und Hund, Doris und ich. Dann geht es von Hannover nach Emden oder nach Holland auf die Fähre.“ Ein Grund des Ferienziels: „Wir haben ja noch kleine Kinder im Alter von vier und neun Jahren, und was sie zum Urlaub brauchen, ist Sand und Wasser.“ Das Radio laufe im Bus nur selten. „Wir singen, und zwar quer durch den Gemüsegarten“, so Schröder. „Arbeiterlieder wie ‚Brüder zur Sonne‘ oder ‚Old MacDonald had a farm‘, das Lieblingslied von meinem Sohn.“
Schröder hat jetzt gerichtlich noch mal bestätigt bekommen, nicht der Beifahrer bei der Trunkenheitsfahrt von Ex-Bischöfin Margot Käßmann gewesen zu sein. Nicht so erfolgreich war er dagegen mit seiner Forderung gegen eine dies einst berichtende Zeitung, nunmehr eine Richtigstellung abzudrucken. Interessant ist die Begründung der Entscheidung durch das Hamburger Gericht. In der Berichterstattung habe es „keine ansehensmindernden Elemente von erheblichem Gewicht“ gegeben. So sei es für sich genommen nicht rufschädigend, neben der damaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche im Auto gesessen zu haben.
Außenminister Guido Westerwelle bereist Länder, in denen Homosexualität strafrechtlich verfolgt wird, ohne seinen Partner Michael Mronz. „Wir wollen den Gedanken der Toleranz in der Welt befördern. Aber wir wollen auch nicht das Gegenteil erreichen, indem wir uns unüberlegt verhalten“, so der Vizekanzler in einem Interview.