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Warum Obstbäume Früchte verlieren

Wirft ein Obstbaum beim Junifruchtfall viele kleine Früchte ab, muss das nicht unbedingt mit Frostschäden oder einem Schädling zusammenhängen.

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Es muss nicht immer ein Schädling oder der Frost Schuld sein, wenn ein Obstbaum im Juni Früchte fallen lässt.
Es muss nicht immer ein Schädling oder der Frost Schuld sein, wenn ein Obstbaum im Juni Früchte fallen lässt. © AdobeStock/Mediaparts (Symbolfoto)

Häufig denken Gärtner, dass ihren Apfel- oder Birnbäumen etwas fehlt oder sie krank sind. Für den Hobbygärtner besteht meist kein Grund zur Sorge, auch wenn der Obstbaum im Garten nun viele seiner kleinen Fruchtansätze verliert. Denn das ist ein natürlicher Prozess. Tragen Obstbäume zu viele Früchte, können sie nicht alle davon ausreichend bis zur Reife und der folgenden Ernte versorgen. Daher kommt es zur Auslese, dem Juni-Fruchtfall. Der Fruchtfall lässt sich nicht nur bei Äpfeln, sondern auch bei Birnen, Pflaumen, Aprikosen und weiteren Obstarten beobachten.

Von Hand ausdünnen für eine bessere Ernte

Trotz des „Verlusts“ an Fruchtansätzen bleiben aber bei guten Bedingungen oft immer noch zu viele kleine Äpfelchen und Birnen am Baum. Im „Profi-Obstbau“ werden die Bäume noch zusätzlich per Hand ausgedünnt, um dadurch die Qualität der kommenden Ernte zu verbessern. Das kann auch der Hobbygärtner tun. Zu viele Früchte würden nämlich selbst den kräftigsten Baum irgendwann überfordern und ihn mehr Energie und Nährstoffe kosten, als er zur Verfügung hat. Dann wäre der Baum anfälliger für Krankheiten.

Der Baum weiß durch die Rückmeldung seiner Früchte, welche junge Frucht ausreichend befruchtet ist und damit das Potenzial zum leckeren Obst hat. Durch den Junifruchtfall ist das reife Obst im Herbst aromatischer und größer. Findet die natürliche Auslese nicht oder nicht ausreichend statt, hat das negative Folgen für die Ernte. Deshalb sollte an den Obstbäumen im Garten jedes Jahr eine Fruchtausdünnung vorgenommen werden. Die sorgt auch für eine bessere Blüten- und Fruchtbildung im darauffolgenden Jahr. Übrigens verwandeln sich nur rund fünf Prozent der zahllosen Blüten aus dem Frühling in einen erntereifen Apfel.

Die Ausdünnung funktioniert so: bei Fruchtbüscheln mit mehreren haselnussgroßen Jungfrüchten nur die größte oder eine schadlose Frucht stehen lassen. Den Rest mit einer sehr scharfen Schere entfernen. Niemals von Hand ab- oder ausbrechen, denn dabei kann das gesamte Fruchtbüschel abbrechen.

Wenn durch späten Frost im April und Mai viele Früchte beschädigt wurden, sollte der Gärtner auf übermäßig viele neue Triebe achten und diese gegebenenfalls entfernen, damit der Baum die Kraft in die noch vorhandenen Früchte stecken kann.

© DDV Media

Disclaimer: Dieser Artikel wurde von DDV Media erstellt. Er ist kein reguläres Angebot von Sächsische.de und fällt nicht unter die Verantwortung der Redaktion.

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