Pirna
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Warum laufen die Wasserbecken voll?

Alle klagen über Trockenheit, in Pirna aber wird ein Regen- Rückhaltebecken immer voller. Dafür gibt es eine Erklärung.

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© dpa

Anwohner auf dem Pirnaer Sonnenstein können zurzeit eine paradoxe Beobachtung machen: Trotz des trockenen Wetters füllen sich dort Regen-Rückhaltebecken mit Wasser. Wo kommt das Wasser her, an dem eigentlich überall Mangel herrscht?

Der Grund liegt im Trinkwassernetz des Stadtteils. In der Vergangenheit hatte die Stadtwerke Pirna in einem Teil des Wohngebiets Sonnenstein immer wieder Probleme mit der Temperatur des gelieferten Trinkwassers, sie wurde im Sommer zu hoch, es bestand die Gefahr, dass sich Keime in den Leitungen vermehren. Deshalb bauten die Stadtwerke im vergangenen Jahr automatisierte Spülschächte ins Leitungsnetz ein. Steigt die Trinkwassertemperatur über einen bestimmten Wert, werden die Leitungen automatisch mit Frischwasser gespült. So kann der städtische Versorger die Trinkwassergüte sicherstellen.

Aufgrund der hohen Außentemperaturen habe sich die Anlage zuletzt täglich eingeschaltet, erläutern die Stadtwerke. Da das Spülwasser in die Regenwasser-Versickerungsbecken abgeleitet wird, füllten sich diese nach und nach.

Mit der Spülung, die komplett auf Kosten des Unternehmens geht, sind die Stadtwerke nach eigenem Bekunden alles andere als glücklich. Man arbeite an einer Lösung, sagt Stadtwerke-Sprecherin Ute Ullrich. Da im kommenden Jahr ohnehin Arbeiten am Sonnensteiner Leitungsnetz geplant seien, unter anderem an den Fernwärme-Leitungen, werde man das Trinkwasser-Temperaturproblem in diesem Zusammenhang mit in Angriff nehmen.

Zwei Dinge werde man aber sofort tun, erklärt Ute Ullrich: Zum einen werden die Rückhaltebecken eingezäunt, da sie aufgrund des höheren Wasserstandes nun zur Gefahr für Kinder werden können. Zum anderen werde geprüft, ob die Stadt das Wasser zum Gießen der Grünanlagen und Bäume verwenden kann, um es nicht weiter zu verschwenden. (SZ)

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