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Warum ist das Oosteinde geschlossen?

Die Neustädter Kneipe ist dicht. Stadt und Betreiber schieben sich gegenseitig die Schuld zu.

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© szo/aso

Vom meteorologischen Herbstanfang ist noch nicht viel zu spüren. Sogar im September machen es sich einige noch im Biergarten gemütlich. In der Neustädter Kultkneipe Oosteinde geht das nun nicht mehr. Seit Kurzem hat die Gaststätte im Stadtteilhaus geschlossen. Grund sind Bauarbeiten. Doch der Betreiber Michael Schröter hat den Auftrag nicht erteilt.

Dort hängt auch eine Erklärung des „Team Stadtteilhaus“ zum Baugeschehen.
Dort hängt auch eine Erklärung des „Team Stadtteilhaus“ zum Baugeschehen. © szo/aso
Die Stadt will Hochwasserschäden im hinteren Teil des Grundstücks beseitigen.
Die Stadt will Hochwasserschäden im hinteren Teil des Grundstücks beseitigen. © szo/an

Stattdessen lässt die Stadt, welche Eigentümer des Stadtteilhauses ist, die Bagger anrollen. „In der Kneipe sind keine Umbauarbeiten geplant“, stellt Markus Kluge klar. Er ist Abteilungsleiter bei der städtischen Tochtergesellschaft Stesad, die für die Arbeiten zuständig ist. „Die Hochwasserschäden im hinteren Teil des Grundstücks werden beseitigt.“ Bei der Flut 2013 war die Prießnitz über die Ufer getreten, die Stützmauer am Fluss sowie die Rückseite der Gaststätte wurden dabei beschädigt.

„Zur Beseitigung der Hochwasserschäden muss die bestehende Stützmauer abgebrochen und wieder aufgebaut werden“, erklärt Kluge. Danach werden die Bauleute auch im Biergarten der Kneipe aktiv, erneuern diesen. Außerdem wird das Gebäude im hinteren Bereich neu verputzt. „Um die Baumaßnahme durchzuführen zu können, muss die Treppe, welche in den Hof führt, umgebaut werden“, so der Abteilungsleiter weiter. Bis November dieses Jahres sollen die Hauptarbeiten beendet sein, der Rest wird 2017 erledigt.

Eine Schließung der Kneipe wäre laut Stesad aber nicht notwendig. „Auch wenn es tagsüber Einschränkungen durch Baulärm, Transportaktivitäten und zeitweise Staub gibt, könnte die Kneipe im Inneren des Gebäudes durchaus konfliktfrei weiterbetrieben werden“, so Kluge. Der Kneipier habe selber entschieden, das Oosteinde zu schließen. Das sieht Schröter anders.

„Der Gastrobetrieb wäre durch den Umbau nicht mehr gewährleistet“, sagt Schröter auf Anfrage. Mehr möchte er zu der Schließung nicht sagen. Nach SZ-Informationen soll Schröter aber seinen Mitarbeitern gekündigt haben. Auf der Internetseite der Kneipe kündigt der Betreiber an, das Oosteinde erst im kommenden Frühjahr wieder zu öffnen. Im sozialen Netz will er auch über den Fortschritt der Arbeiten auf dem Laufenden halten. (SZ/sag)