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Warum wird die Straße nicht repariert?

Die Straße zwischen Kauppa und Crosta liegt in zwei Gemeinden. Großdubrau hat seinen Teil instandgesetzt, Radibor nicht. Dabei sind dort große Wellen.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Großdubrau/Radibor. Jens Schmidt aus Quoos war jetzt extra in die Gemeinderatssitzung gekommen, um seine Probleme anzusprechen. Er berichtet von einem Unfall, den er mit dem Motorrad hatte. Und zwar fuhr er von Crosta nach Kauppa durch den Wald. Das war 2016. „Ich weiß, dass ich mein Motorrad damals überschätzt habe, aber die Wellen auf der Straße sind auch für andere gefährlich“, sagte er und fragte, warum die Gemeinde dort nur ein Verkehrsschild Achtung Bodenwelle oder auch Unebene Fahrbahn hat aufstellen lassen. „Meiner Meinung nach müsste dort dringend repariert werden“, sagte Jens Schmidt.

Die beiden Orte Crosta und Kauppa liegen im Territorium der Gemeinde Großdubrau. Doch der größte Teil der Verbindungsstraße führt durch den Wald im Gebiet der Gemeinde Radibor. Im Großdubrauer Bereich wurde die Straße bereits instandgesetzt, sagt Jens Schmidt. Dies bestätigt auch der Großdubrauer Bürgermeister Lutz Mörbe (parteilos). „Wir haben vor etwa zwei Jahren an dieser Straße Löcher geflickt, Risse verfüllt, einen Teil der Straße abgefräst und neuen Belag aufgetragen. Die Gelder dafür haben wir aus dem Winterschadensbeseitigungsprogramm genommen“, sagt Lutz Mörbe.

Das Problem am Radiborer Straßenteil ist, dass dort die am Rand stehenden Bäume Flachwurzler sind. Der Radiborer Bauamtsleiter Volkmar Koch erklärt, warum es schwierig ist, hier etwas zu verändern. „Zu DDR-Zeiten war diese Straße ein Waldweg. Es gab also auch kein Bitumen darauf. Erst kurz nach der Wende wurde das verändert“, berichtet Koch. Doch es wurden vorher scheinbar keine Untersuchungen zum Untergrund gemacht. Dadurch habe sich im Laufe der Zeit die Wurzeln unter der Straße durchgearbeitet und bilden die Bodenwellen. Dass Großdubrau seinen Teil der Straße repariert hat, weiß Volkmar Koch. „Aber wir haben damals einen Grundsatzbeschluss gefasst, alle Gelder aus dieser Förderung für den Straßenausbau in Luttowitz zu nehmen. Dort wohnen viele Leute und die Straße war eine Katastrophe“, sagt Koch.

Und so wird wohl der Weg zwischen Crosta und Kauppa auf Radiborer Gebiet noch eine Weile auf eine Reparatur warten. Denn im Haushalt der Gemeinde ist dafür in diesem Jahr nichts vorgesehen. „Wir müssen sehen, wie viel Geld wir dieses Jahr vom Freistaat für Instandsetzungsmaßnahmen an Straßen bekommen. Und dann muss der Gemeinderat entscheiden, wie er die Prioritäten setzt und wo repariert wird“, sagt Radibors Bürgermeister Vinzenz Baberschke (CDU). Aber er sagt auch, dass es aus seiner Sicht weit wichtigere Straßen gibt als diese Ortsverbindungsstraße zwischen Crosta und Kauppa.