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Was bitte ist Erdapfelschnee?

Der SZ-Tester entdeckt die Goldene Kuh für sich – und gleich noch einiges mehr.

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© Claudia Hübschmann

Meißen. Ich war freudig überrascht, als ich bemerkte, dass die Goldene Kuh in der Löwengasse wieder geöffnet ist. Die lebensgroße Kuh in Gold vor der Gaststätte war für mich seit jeher ein bemerkenswerter Augenfang. Ich gehe an einem herrlichen Sonnentag zur Mittagszeit dort hin und finde den Gastraum prall gefüllt. Jeder der Tische ist besetzt, da war kein Stuhl mehr frei.

Ich informiere die Kellnerin, dass ich mich nach draußen setze. Und da saß ich und wartete. Als zehn Minuten verstrichen waren, ging ich wieder hinein und hatte Glück, ein Tisch wurde gerade frei. Die Speisekarte ist gut übersichtlich, es gibt viel Leckeres vom Meißner Landschwein sowie hausgemachte Beilagen. Ich entscheide mich für Opas Pökelbraten mit Rotkohl und Erdapfelschnee. Ups, was ist denn das? Ganz einfach, Erdapfelschnee sagt etwa der Oberösterreicher zu den Stampfkartoffeln. Und dass es sich bei Pökelfleisch um ein bis zu vierzehn Tagen in einer Salzlauge eingelegtes Schweinefleisch handelt, ist der Hausfrau natürlich bekannt.

Fassbrause aus der Schwerter Brauerei

Dazu bestelle ich Fassbrause aus der Schwerter Brauerei. Dass die Fassbrause herstellt, war mir bislang nicht bekannt. Blöd gelaufen, denn die schmeckt wirklich wunderbar erfrischend.

Die mit der vollen Gaststube sichtlich überlastete Kellnerin im netten Trachtenkleid bekommt jetzt Unterstützung in Person der Chefin und so geht es nach kurzer Wartezeit ran an die Portion, die mir auf den Tisch gestellt wird. Zwei große Scheiben gepökelter Schweinekamm, der Rotkohl aus eigener Herstellung, dazu reichlich frischen Salat und natürlich den Erdapfelschnee garniert mit frischer Petersilie und Schnittlauch. Sehr schön. Und so schmeckt es dann auch. Das Fleisch vom Meißner Landschwein sucht seinesgleichen, es ist zart wie Butter und schmeckt einfach einzigartig. Der Erdapfelschnee, angerichtet wie aus kleinen Hagelkörnern bestehend (wie immer die Küche das auch hingezaubert hat), mundet vorzüglich. Eine runde Sache, die bei einer Zeche von 13,70 Euro für Essen und Trinken im Preis-Leistungs-Verhältnis ein Lob verdient.

Goldene Kuh, In der Löwengasse, geöffnet Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 16 Uhr.