Bautzen
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Was ist die Ursache für die Fliegenplage?

Im Frühjahr klagten Anwohner rund um Droben über massenhaft Fliegen. Vermutet wurde, dass sie von der Kompostieranlage kommen. Bestätigt ist das nicht.

Von Kerstin Fiedler
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© MPI

Radibor. Der Radiborer Bürgermeister Vinzenz Baberschke (CDU) ist froh. Froh darüber, dass es in der Gemeinderatssitzung eine „sehr sachliche und praxisorientierte“ Diskussion zum Thema Fliegenplage rund um Droben gab. Zu dieser Diskussion kam es, nachdem Anfang April die Bürger in und rund um Droben über massive Probleme mit zu vielen Fliegen klagten.

Die betroffenen Bürger wurden dann durch Gemeinderat Sven Lorenz vertreten, der sachlich über die Sorgen berichtete. Besonders gut gefiel es Baberschke, dass es keine Anschuldigungen gab. Weder an ein Unternehmen, noch an eine Behörde. Denn beide hatte sich der Bürgermeister mit ins Boot geholt. Dazu die Schädlingsbekämpferin der Firma Veolia, die anschaulich erklärte, was die Firma in Droben alles tut, um eine Fliegenplage zu vermeiden. Sie erklärte, dass die Fliegen bei Veolia keine Chance haben, weil es in der großen Anlage viel zu warm ist. Die Brut würde deshalb kaputt gehen, selbst wenn sie im Bio-Abfall schon mit angeliefert wird. Deshalb bekämpfe Veolia die Fliegen auf chemischem und natürlichem Weg. Hier gibt es seit Jahren eine Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation Neschwitz. „Ich habe auch in diesem Jahr viele Vögel gesehen, die sich in der Anlage niedergelassen haben. Denen geht es scheinbar versorgungstechnisch richtig gut“, sagt Vinzenz Baberschke. 

Schwalben helfen

Vor allem Schwalben sind in Größenordnungen vor Ort. Dass die Ursachen für die Fliegenplage nicht unbedingt bei Veolia zu suchen sind, darauf deutet auch die Tatsache hin, dass es eine Kompostierung dort schon seit 1995 gibt. Das Problem mit dem verstärkten Fliegenbefall besteht aber erst seit 2008. Und das, obwohl seitdem immer wieder neue Bekämpfungsmethoden eingeführt wurden. Auch die Milchviehanlage in Droben kennt das Problem. Gemeinderat und Tierarzt Peter Hantusch bestätigt, dass auch dort etwas gegen die Fliegen getan wird.

In einem hessischen Betriebsteil von Veolia gibt es ähnliche Probleme. Dort beschäftigen sich bereits Wissenschaftler mit dem Problem. Das will nun auch der Landkreis Bautzen veranlassen. Der Leiter des Immissionsschutzamtes, Torsten Seidler, will bis August versuchen, einen Wissenschaftler zu beauftragen, der sich mit diesem Problem beschäftigt. Denn nur die Symptome zu beseitigen, würde in diesem Fall nicht ausreichen. „Wir müssen die Ursachen finden“, sagt Baberschke.