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Was ist ein Waldkindergarten?

Dohnas Burg will eine besondere Kita. Die erste Erzieherin und Interessenten gibt es. Nun folgt die Bürokratie.

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© Kristin Richter

Von Heike Sabel

Dohna. Bei jedem Wetter draußen, mit wenig fertigem Spielzeug und das den ganzen Tag: Das ist das Prinzip eines Waldkindergartens. Die Dohnaer Ecksteingemeinde, eine freikirchliche Gemeinde, der die Burg gehört, will einen solchen Kindergarten aufbauen. Wie weit sind die Vorstellungen, was ist bis zur Realisierung zu tun, und welche Hürden sind noch zu nehmen?

Was ist die Philosophie des Waldkindergartens?

Er will, dass Kinder früh die Natur kennen und wertschätzen lernen. Sie spielen, essen, schlafen draußen. Wenn Kinder früh den Bezug zur Natur erfahren, leben sie ihn später auch und schützen die Natur, so die Philosophie. Das rund 15 000 Quadratmeter große Burg-Areal bietet dafür ideale Möglichkeiten, sagt die Gemeinde.

Gibt es überhaupt keinen überdachten, warmen, trockenen Raum?

Ein fester Schutzraum ist ebenso vorgesehen und notwendig. Er soll auf der Burg in der alten Kegelbahn eingerichtet werden.

Was kostet die Betreuung im Waldkindergarten?

Wird der Kindergarten in den städtischen Bedarfsplan aufgenommen, bezahlen die Eltern das Gleiche wie in anderen Kitas.

Wann und wie erfolgt die Aufnahme in den Bedarfsplan der Stadt Dohna?

Der Stadtrat muss die Aufnahme beschließen. Dabei spielt der Wirtschaftsplan eine Rolle, aber auch, ob es Bedarf an dieser Betreuungsform gibt. Wichtig bei der Entscheidung könne auch sein, welche Angebote man schaffen müsste, wenn die Kapazitäten nicht mehr ausreichen, sagt Bürgermeister Ralf Müller (CDU).

Reicht die derzeitige Kapazität an Kitaplätzen in Dohna?

Aktuell gibt es bis 2018 nur noch Restplätze, sagt Müller. „Erfolgt weiterer Zuzug, müssen wir nach anderen Wegen suchen.“ Im Bereich Kinderkrippe könne das durch Tagespflege geleistet werden, im Kindergarten müsse genau geplant werden, da bisher kein Neubau angedacht ist.

Was hält die Stadt Dohna prinzipiell von einem neuen Kindergarten?

Bürgermeister Müller befürwortet einen Freien Träger in Dohna. Bisher sind alle Kitas kommunal. Doch: „Es gibt zwar einen gesetzlichen Willen nach Vielfalt der Träger, aber keine gesetzliche Pflicht.“ Prinzipiell ist eine Betreibung auch ohne Aufnahme in den Bedarfsplan möglich, dann aber auch ohne kommunales Geld, was höhere Beiträge für die Eltern bedeutet.

Wie ist das mit der Sicherheit auf dem Burggelände?

Bereits dieses Jahr im Sommer soll das Areal gesichert, sollen Zäune aufgebaut werden. Zur Genehmigung des Kindergartens gehört eine Abnahme durch das Landesjugendamt, das unter anderem auch die Sicherheit begutachtet. Außerdem betreuen jede Gruppe immer zwei Erzieher.

Wann soll der Kindergarten öffnen, wie viel Plätze und Erzieher haben?

Die Eckstein-Gemeinde möchte Mitte 2017 starten. Es sind 18 Plätze für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren vorgesehen, die von vier bis fünf Erziehern betreut werden. Julia Richter und zwei weitere Frauen interessieren sich bereits dafür. Julia Richter ist studierte Grundschullehrerin und ausgebildete Tagesmutter.

Was meint der Landkreis zum Waldkindergarten?

Bisher gibt es im Kreis keinen Waldkindergarten. Die Betriebserlaubnis muss die Ecksteingemeinde beim Landesjugendamt beantragen. Bisher seien keine Unterlagen eingereicht worden, sagt der Landkreis.

Burgfest, 25. Juni, ab 14 Uhr Kinderprogramm, ab 19 Uhr Livebands, Ansprechpartner zum Waldkindergarten sind vor Ort,

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