Hoyerswerda
Merken

Was Künstler aus Sachsen bewegt

Damit beschäftigt sich seit Sonntag eine Ausstellung mit einem Begleitprogramm an der Hoyerswerdaer KulturFabrik.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Die Künstlergruppe mit Frieder Bickhardt, Rafael Brix, Paul Altmann, Bea Nielsen, Julia Peters, Sophie Stephan, Isaak Broder und Julia Peters (v.l.) will in Hoyerswerda über Sachsen und das öffentliche Bild von Sachsen ins Gespräch kommen.
Die Künstlergruppe mit Frieder Bickhardt, Rafael Brix, Paul Altmann, Bea Nielsen, Julia Peters, Sophie Stephan, Isaak Broder und Julia Peters (v.l.) will in Hoyerswerda über Sachsen und das öffentliche Bild von Sachsen ins Gespräch kommen. © Foto: PR

Hoyerswerda. Kein schöner___in dieser Zeit“: diese mobile Ausstellung macht seit gestern, dem 22. September, bis zum Sonnabend der kommenden Woche, dem 28. September, auf dem Freigelände der KulturFabrik (Bürgerzentrum Braugasse 1) Station. „Es werden künstlerische Arbeiten zu sehen sein, die zu einer differenzierten Beschäftigung mit Sachsen anregen und Berührungspunkte mit zeitgenössischer Kunst in Kleinstädten sein wollen“, heißt es in der Einladung. Der Ausstellungstitel mit Leerstelle verweist auf ein populäres Volks- und idealisierendes Heimatlied. Er möchte dafür sensibilisieren, sich mit Fragen des Lebens in Gemeinschaft im ländlichen Raum – auch in Hinsicht auf die erfolgte Landtagswahl – zu beschäftigen. Zum Projekt gibt es ein Begleitprogramm. Der Eintritt ist jeweils frei.

24. September (Dienstag, 17 Uhr): Fotorundgang „Stigmatisierte Orte“. Frieder Bickhardt und Rafael Brix, die beiden sind die Künstlergruppe Unofficial Pictures, laden ein, über vorgefertigte Bilder von Orten sowie deren Bewohner zu sprechen und nach den Ursprüngen solcher Bilder zu forschen. Mit geschärfter Wahrnehmung und neuen Ideen geht’s anschließend auf Fototour an solche möglicherweise „stigmatisierten Orte“ in Hoyerswerda, wobei ein neuer fotografischer Blick, der mit stereotypen Darstellungsweisen bricht, erkundet und eingeübt werden soll.

25. September (Mittwoch, 19 Uhr): „In Zeiten wie diesen“ Choreografie der Tanzkompanie Golde G.(runske), Cottbus: „In Zeiten wie diesen“ setzt sich mit der aktuellen gesellschaftlichen Situation in der Lausitz auseinander – ein Nachdenken über den Begriff Heimat im Hier und Jetzt: Wie sehen die Lebenssituationen der Einwohner in der Lausitz aus, welche Fragen beschäftigen sie im Alltag? – Die Choreografie spiegelt die Stimmungen, Wünsche und Hoffnungen differenziert wider; auf Grundlage von Interviews mit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen – unabhängig von Nationalität, Religion und Herkunft. Bei schlechtem Wetter findet die Aufführung im KuFa-Saal statt.

26. September (Donnerstag, 18 Uhr), Zeitzeugengespräch: „Zwangsadaption in der DDR“ mit Angelika Polat zu einer Arbeit von Sophie Stephan. Die Arbeit ist eine mediale und persönliche Aufarbeitung der bewegenden Geschichte Polats als einer Mutter, der zu DDR-Zeiten die Tochter „gestohlen“ wurde. Sie steht zum Gespräch zur Verfügung. Der zweite Gast des Abends ist Andreas Laake, selbst Betroffener und Gründer der Interessengemeinschaft „Gestohlene Kinder der DDR“, der seine Perspektive und einen Blick auf die Arbeit des Vereins auf dieses bis heute nicht ausreichend aufgearbeitete Thema einbringen wird.

28. September (Sonnabend, 16 Uhr): Erzählcafé: Vorweg besteht letztmalig die Möglichkeit, an einem Rundgang durch die Ausstellung teilzunehmen. Anschließend gibt es in entspannter Atmosphäre Kaffee und Leckereien. Man kann über Fragen rund um das Zusammenleben in Sachsen ins Plaudern kommen. (red/hl)

www.indieserzeit.de