Die Fachleute tappen im Dunkeln: Auch zwölf Tage nach dem Bekanntwerden eines massenhaften Erbrechens von Dresdner Grundschülern konnte keine Ursache für die Erkrankung gefunden werden. Einen möglichen Erreger schloss die mittlerweile mit der Untersuchung beauftragte Lebensmittelüberwachung des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nun aus: Salmonellen.
„Die Untersuchung der Verdachtsprobe ,Kochklops mit Reis in Kapernsoße‘ ergab keine Beanstandung“, erklärte die stellvertretende Abteilungsleiterin Ulrike Friebel gestern. Ihre Behörde ist inzwischen mit der Analyse befasst, da die Großküche, die die betroffenen Schulen beliefert, ihren Sitz im Landkreis hat. Zuvor hatte das Dresdner Gesundheitsamt bereits erklärt, dass eine Infektion durch Noro- oder Rotaviren ebenso wenig wahrscheinlich sei.
Zu einer Untersuchung durch die Lebensmittelüberwachung war es offenbar nur gekommen, weil die Mutter einer Schülerin der 51. Grundschule sich an die SZ gewandt hatte. Die Frau berichtete von dem krankheitsbedingten Fehlen von rund einem Drittel der Schüler am letzten Schultag vor den Ferien. Die Ursache könnte ihrer Meinung nach das Schulessen am Vortag gewesen sein, da es eine merkwürdige Übereinstimmung gab: Alle erkrankten Schüler hätten Fleischklößchen gegessen.
Nach dem Bericht der SZ meldete sich eine Lehrerin der 63. Grundschule, die beobachtet hatte, dass an ihrer Schule am Freitag ebenfalls überdurchschnittlich viele Mädchen und Jungen fehlten. Das Gesundheitsamt konnte allerdings zehn Tage nach dem Auftreten der Übelkeitswelle keinen Zusammenhang zwischen den Vorfällen an der 51. und der 63. Grundschule sehen. Die Behörde sieht nun auch keinen Handlungsbedarf zur Abwendung von Neuerkrankungen mehr, da zu Ferienbeginn alle Hortkinder gesund und munter erschienen waren. Derweil geht die Spurensuche durch die Lebensmittelüberwachung weiter. (SZ/cdi)