Dresden/Pirna. Nach den Feiertagen hat der Weihnachtsbaum in vielen Wohnungen ausgedient und soll rasch weg. In viele Städten kann er in den ersten Wochen des neuen Jahres an einer Sammelstelle kostenfrei entsorgt werden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Manchmal kommt auch die Entsorgungsfirma bis vor die Haustür. In einigen Ortschaften wird mit den Bäumen ein Feuer entfacht und bei Glühwein noch ein kleines Fest gefeiert.
Die 23,5 Meter hohe Küstentanne vom Vorplatz des Dresdner World Trade Centers in Dresden soll den Elefanten des Zoos zugute kommen. Sie dürfen in der nächsten Woche die Äste verputzen. Der Stamm kommt ins Gehege. "Wir möchten das Holz unserer stolzen Tanne ungern verbrennen und häckseln", sagt Centermanager Jürgen Rees. "Darum haben wir uns entschlossen, den Baum auch diesmal wieder dem Dresdner Zoo zu spenden."
Der Baum vom Striezelmarkt hingegen wird gehäckselt und laut Stadt bei der Baumpflege als Bodenbedeckung eingesetzt. Ein ähnliches Schicksal ereilt auch die anderen Weihnachtsbäume, die bis zum 12. Januar unverpackt, ohne Kunststofftüten und ohne Weihnachtsschmuck an mehr als 100 Sammelplätzen und in den Wertstoffhöfen abgegeben werden können. Sie werden zu Holzschnitzel verarbeitet und kompostiert oder von einer Dresdner Gärtnerei zum Heizen der Gewächshäuser genutzt.
Die Entsorgung der Weihnachtsbäume kostet die Stadt nach eigenen Angaben jährlich etwa 110 000 Euro. 2017 wurden etwa 252 Tonnen alte Weihnachtsbäume gesammelt.
In Pirna in der Sächsischen Schweiz lädt die Freiwillige Feuerwehr Ende nächster Woche in den Stadtteilen Copitz, Neundorf und dem Schlosspark Graupa zu einem sogenannten Weihnachtsbaumleuchten. Bei Grillwurst und Glühwein werden die ausgedienten Bäume dem Feuer übergeben. Zudem organisieren die Feuerwehrleute für die Kinder einen Lampionumzug. "Das ist seit einigen Jahren eine Tradition und immer ein schönes Volksfest", sagt Stadtsprecher Thomas Gockel.
Das Landratsamt hat jedoch vorsorglich darauf hingewiesen, dass die Weihnachtsbäume privat nicht so einfach verbrannt werden dürfen. Es sei mit einer erheblichen Ruß- und Rauchentwicklung zu rechnen. Die "Brauchtumsfeuer" hingegen seien anerkannte Veranstaltungen. Allerdings: Die Menge an Brennmaterial müsse "angemessen" sein. Ein Verbrennen riesiger Mengen an Bäumen wäre als Zeichen einer verdeckten Abfallbeseitigung zu werten, wird gewarnt. Der für die Umwelt beste Weg der Verwertung der Weihnachtsbäume sei die Kompostierung. (dpa)