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Was tun, wenn der Körper übersäuert ist?

Dietrich Mühlberg ist Naturheiler in Dresden. In der Bürgerakademie hat er einen Heilungsansatz vorgestellt.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Franz Werfel

Tharandt. Mit Naturheilern ist das so eine Sache. Einige Patienten schwören auf sie, mancher Arzt warnt vor unkonventionellen Methoden. Doch immer mehr Menschen vertrauen auf den ganzheitlichen Ansatz von alternativen Praktikern – und holen zumindest gern Zweitmeinungen von ihnen ein.

Niemand kennt all diese Vorbehalte besser als der Dresdner Naturpraktiker Dietrich Mühlberg. Der Mann hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht mit seiner Praxis in der Dresdner Neustadt und vergisst nie zu erwähnen, dass ein Naturpraktiker mit seinen Methoden nicht bei allen Krankheiten das Mittel der Wahl sein sollte. Nun war er als Referent bei der Tharandter Bürgerakademie geladen, um über ein Thema zu sprechen, das zunehmend ins Bewusstsein rückt: Die Übersäuerung im Körper. Doch was hat es damit auf sich? Ist es gefährlich, welche Krankheiten könnten daraus resultieren und wie kann jeder Einzelne mit Übersäuerung umgehen?

Seinem Vortrag stellte Mühlberg Überlegungen zu gesunder Ernährung voran. Er betonte, dass es nicht den einen Weg zum gesunden Leben gebe. Vegetarier und Veganer könnten ebenso gesund leben wie Fleischesser. „Aber“, so Mühlberg, „wie bei vielem gilt: Die Dosis macht das Gift.“ Zwar sei an dem alten Spruch „Der Mensch ist, was er isst“ etwas dran, jedoch solle der gesunde Lebenswandel sich nicht allein an der Ernährung festmachen. Diäten seien nicht automatisch gut, ebenso wenig wie eine ausschließlich fett- und eiweißarme oder glutenfreie Ernährung.

Mühlberg sagte, dass die konventionelle Medizin den pH-Wert im Körper, also die Frage, ob einzelne Milieus eher basisch oder eher sauer seien, fast nicht beachte. Einzige Ausnahme sei die bekannte Magenübersäuerung. Es sei bei einer gesunden Ernährung aber sinnvoll, stellte der Naturheiler dar, sich damit zu befassen, ob Nahrungsmittel eher basisch oder eher sauer seien. So gelte Obst und Gemüse meist als basisch (Zitronen etwa auch), Nüsse eher als sauer. Fisch und Fleisch sowie Milch- und Getreideprodukte seien eher sauer. Dieser Einteilung lägen chemische Untersuchungen der Nahrungsmittel zugrunde. Einfluss auf die Übersäuerung des Körpers habe ferner Stress, Schlafmangel, Rauchen. „Bei einer guten Ernährung geht es darum, dass sich saure und basische Lebensmittel die Waage halten“, so Mühlberg.

Wer sich dauerhaft zu sauer ernähre, könne langfristig sein Bindegewebe schädigen. Schlimmstenfalls übersäuerten auch Zellen im Körper. Mit einem pH-Abstrich des Urins könne man feststellen, ob das Milieu im Körper zu sauer sei. Durch chemische Prozesse im Körper könnte eine Übersäuerung zu vielen Krankheiten führen, darunter Gicht, Osteoporose, Rheuma, Harnsteinen, Allergien, Hautkrankheiten, Bluthochdruck oder auch Typ-2-Diabtes. Treten mehrere dieser Symptome zugleich auf, könnte das Mühlberg zufolge ein Hinweis auf einen übersäuerten Körper sein.

Helfen könnten laut dem Heilpraktiker einfache, bekannte Hausmittel. So würden Extrakte aus der Salbei-Pflanze, der Brennnessel, dem Löwenzahn oder dem Zinnkraut entsäuernd wirken. Auch mit Mineralien-Therapien nach dem Homöopathen Wilhelm Heinrich Schüßler, den sogenannten Schüßler-Salzen, habe er in seiner Praxis schon viele gute Erfahrungen gemacht, so Mühlberg.