Von Heike Heisig
Roßwein. Nach mehreren Arbeitseinsätzen im Frühjahr ist es den Sommer über ruhig um den neu gegründeten Verein Wunderburg geworden. Was da wohl los ist, hat sich mancher gefragt. Grund zur Besorgnis besteht allerdings nicht. Die von vielen Roßweinern begrüßte Wiederbelebung des einst so beliebten Aussichtspunktes ist nach wie vor Ziel des im Dezember gegründeten Vereins Wunderburg. Der wird in diesen Tagen beim Registergericht in Chemnitz eingetragen, hat Heike Jentzsch-Fichtner erfahren. Sie unterstützt den Vorsitzenden Rico Striegler als Stellvertreterin.
Für den 18. September ist nun die erste reguläre Vereinsversammlung geplant. Neben den Gründungsmitgliedern sind dazu für 19 Uhr in die Gaststätte „Wartburg“ alle eingeladen, denen die Wunderburg am Herzen liegt und die etwas für das sagenumwobene Gebiet am Rande der Stadt tun möchten. Größere Veranstaltungen wird es dort zwar nicht mehr geben. Das hängt mit der Örtlichkeit zusammen. Den Fels aufwendig zu sichern und wieder eine Freilichtbühne wie vor Jahrzehnten einzurichten, übersteigt die Möglichkeiten des Vereins. Doch er will alles dafür tun, dass sich der Aufstieg zur Wunderburg für Schüler, Wanderer und Radfahrer wieder lohnt.
Zunächst hatten Ehrenamtliche mehrere der zugewucherten Wege freigeschnitten. Im Frühjahr wurde Grün gestutzt, damit der Blick frei bleibt. „Vorm Schul- und Heimatfest haben wir noch Fahnen aufgehängt“, erzählt Heike Jentzsch-Fichtner. Und es sind alte Bänke getauscht und neue aufgestellt worden. Auch Hinweis- und Sperrschilder sind gerade vorm Fest an verschiedenen Stellen aufgestellt worden. Das ist aus Sicherheitsgründen passiert. Vize-Bürgermeister Peter Krause (Die Linke) hatte sich das angeschaut. Denn in der Ratssitzung im Juni äußerte Siegfried Barth (CDU) dahingehend Bedenken, dass die Wege tatsächlich gesichert werden können.
Inzwischen haben Vereinsmitglieder und ein Sicherheitsfachmann aus Roßwein das Gebiet begangen. Nach Rücksprache mit der Kommune wollen die Mitglieder mit dem Bau von Absperrungen beginnen. Die sollen so aussehen, wie es an Wanderwegen üblich ist. „Die Pfähle, die wir dafür benötigen, sind schon da“, sagt Heike Jentzsch-Fiedler. Einige ihrer Vereinsmitglieder sind am 12. August übrigens auf die Wunderburg geklettert, um dort Sternschnuppen zu sehen. Einige Zeit vorher gab es mit Schulkindern Heimatkundeunterricht. Zumindest eine Holzburg soll dort oben einmal gestanden haben. Urkundliche Überlieferungen darüber gibt es keine. Ein archäologisches Denkmal ist die Wunderburg trotzdem.