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Wasserstoff ist die Kohle der Zukunft

Die jetzt auf den Weg gebrachte „Nationale Wasserstoffstrategie“ sorgt bei deutschen Heizungs- Systemherstellern für Beifall.

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BDH-Präsident Uwe Glock
BDH-Präsident Uwe Glock © Foto: PR/BDH

Ein starkes Signal, sagt Uwe Glock. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) ist jedenfalls hörbar von der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ begeistert, die das Bundeskabinett Anfang Juni beschlossen hat. Das Ganze sei dabei nicht nur ein geeigneter Handlungsrahmen für die künftige Erzeugung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff – sondern eben auch das erwähnte starke Signal „für die Erreichung der ambitionierten Klimaziele 2030“, kommentiert Uwe Glock. Der Wärmemarkt solle ja bekanntlich weg von der Kohle, „und dazu tragen klimaneutrale Energieträger, wie der Wasserstoff, künftig ebenso bei, wie die beschleunigte Modernisierung des veralteten Anlagenbestandes“, ist der BDH-Chef überzeugt. 

Besonders wichtig ist dem Verband dabei, dass mit der neuen Wasserstoff-Strategie der Fokus auf CO2-neutralem „grünem“ Wasserstoff liegt. Und dennoch zugleich nachhaltiger „blauer“ oder „türkiser“ Wasserstoff als Übergangstechnologien anerkennt werden. „Blauer“ Wasserstoff bedeutet: Bei dessen Produktion entsteht zwar CO2, das wird allerdings abgeschieden und gespeichert. Bei der Herstellung von „türkisem“ Wasserstoff entsteht statt CO2 fester Kohlenstoff, auch der kann also nicht in die Atmosphäre gelangen. Diese Gesamtstrategie auf dem Weg zum komplett grünen Wasserstoff sei richtig, weil sie „mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele keine CO2-neutrale Option ausklammert“, so Uwe Glock. 

Die Zukunftstechnologie Wasserstoff ist jedenfalls für den Wärmemarkt von enormer Bedeutung. „Immerhin entfällt rund ein Drittel des deutschen Endenergieverbrauchs alleine auf die Heizung und die Warmwasserbereitung“, macht BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke deutlich. „Unsere Industrie bereitet sich bereits heute technologisch auf die Nutzung von Wasserstoff in hocheffizienten Heizungssystemen vor“, sagt er. Deshalb sorge die jetzt auf den Weg gebrachte Wasserstoffstrategie Deutschlands durch genau diese Einbeziehung des Wärmemarktes für die notwendige Planungssicherheit. Dass die Heizungsindustrie zu den wichtigsten deutschen Wirtschaftszweigen gehört, zeigen folgende eindrucksvollen Zahlen: Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die Mitgliedsunternehmen des BDH weltweit einen Umsatz von ca. 15,7 Milliarden Euro und beschäftigten rund 76.800 Mitarbeiter. Auf den internationalen Märkten nehmen die BDHFirmen laut Verband eine Spitzenposition ein und sind technologisch führend. Das soll – und könne – nun auch Dank der neuen Wasserstoffstrategie so bleiben. 

Von Jens Fritzsche

Mehr Informationen finden Sie hier: www.bdh-koeln.de

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