Von Jens Fritzsche
Ullersdorfs Ortsvorsteher Frank-Peter Wieth (CDU) bekommt jeden Tag eine Menge E-Mails. Aber eine, auf die er schon seit Wochen wartet, war bisher noch nicht dabei. Eine Antwort nämlich von Dresdens Bauamts-Chef Reinhard Koettnitz. Dem hatte Wieth geschrieben und angefragt, wann denn nun endlich das noch fehlende Stück Radweg zwischen Dresden-Bühlau und Ullersdorf gegenüber der Ullersdorfer Mühle fertiggestellt wird. Dort fehlt im Prinzip nur eine hölzerne Brücke, die eigentlich schon seit Jahren versprochen ist. Ullersdorf hatte bekanntermaßen schon vor Jahren den Radweg zwischen Sportplatz und Ortsausgang an der Mühle mit Hilfe einer Firmen-Spende ausgebaut; „obwohl der Weg eigentlich auf Dresdner Territorium liegt und das Ganze also Sache Dresdens gewesen wäre“, so Wieth. Das Ganze ist sozusagen ein Geschenk Ullersdorfs an Dresden – um das sich die Landeshauptstadt zudem nur sehr widerwillig kümmert, wie es jüngst im Ullersdorfer Ortschaftsrat hieß. „Der Weg ist derart zugewuchert, dass er kaum noch nutzbar ist“, ärgerte sich zum Beispiel Maria Minkner, die für die CDU im Ortschaftsrat sitzt. „Auch darüber müssen wir dringend noch einmal mit Dresden reden“, macht der Ortsvorsteher klar. Denn ein Radweg, der zuwuchert, ist nicht das, was die Ullersdorfer mit der Investition gewollt hatten …
Bis heute keine Reaktion
Dabei war man im vergangenen Jahr im Radeberger Ortsteil durchaus optimistisch gewesen, dass das Radweg-Ärgernis endlich vom Tisch sein könnte. Denn Dresden hatte den Radwegteil zwischen Bühlau und der Ullersdorfer Mühle bauen lassen – nur eben besagte Brücke über die Prießnitz gegenüber der Mühle fehlte noch. Mehrere Briefe ans Rathaus halfen nicht, „deshalb habe ich nun eine E-Mail geschickt, vielleicht geht‘s da schneller“, hatte Ullersdorfs Ortschef Wieth vor fast zwei Monaten im Ortschaftsrat verkündet.
Nun musste er schulterhebend erklären, „dass ich bis heute keine Reaktion von Herrn Koettnitz bekommen habe …“ Jetzt will Frank-Peter Wieth aber noch einmal Druck machen. „Es gibt jedenfalls auch noch keine Vereinbarung zwischen Dresden und dem Forstbetrieb, der sich ja sogar schon bereiterklärt hatte, die Brücke zu bauen“, so Wieth.
Ob man denn, wenn die Brücke dann endlich mal fertig sein sollte, wenigstens auch die Radler zwingen könne, auf dem Weg zu fahren, statt auf der Straße, war dann eine im Ortschaftsrat diskutierte Frage. Denn trotz Radwegs radeln jede Menge Radfahrer munter auf der nicht wirklich üppig breiten Verbindung zwischen Ullersdorf und Bühlau. „Nein, leider kann man niemanden zwingen“, bedauerte Wieth.