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Wehlen plant Spektakel zum Burg-Jubiläum

Ab dem 28. Juni wird Wehlen ins Mittelalter zurückversetzt. Aus der Burgruine wird dann wieder eine Burg.

Von Siri Rokosch
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Mit einem auf der Elbe schwimmenden Wehrturm macht Wehlen schon jetzt auf das Jubiläum aufmerksam.
Mit einem auf der Elbe schwimmenden Wehrturm macht Wehlen schon jetzt auf das Jubiläum aufmerksam. © Foto: Dirk Zschiedrich

Dass die Burg Wehlen schon 750 Jahre auf den Mauern hat, sieht man ihr an. Der nagende Zahn der Zeit hat nicht mehr viel von der Festungsanlage an der Elbe übrig gelassen. Doch Ende Juni soll sich das Gemäuer nochmals in alter Schönheit den Gästen präsentieren.

Zum Start des Festwochenendes anlässlich 750 Jahre Burg Wehlen ist am Abend des 28. Juni unter anderem eine aufwendige Lasershow geplant. „Von Pötzscha aus, auf der anderen Elbseite, werden wir der alten Burg wieder Leben einhauchen. Ab 22.30 Uhr, wenn es dunkel ist, zeichnen wir per Laserprojektion die Konturen der alten Festung nach – mit ihren sechs Türmen“, sagt Volkmar Gottlöber, Mit-Initiator der Burgfreunde. Sogar die Zugbrücke soll wieder über dem alten Graben sichtbar sein. „Wir planen, Pferde hinein in die Burg galoppieren zu lassen. Die Burg wird also bildlich so erscheinen, wie sie vermutlich ausgesehen hat, als sie 1269 erstmals erwähnt wurde.“ Die Interessengemeinschaft Burgfreunde hat zwölf aktive Mitglieder und kümmert sich ehrenamtlich um den Erhalt der fast vollständig zusammengefallenen Burganlage.

Für das gesamte Wochenende vom 28. Juni bis zum 30. Juni plant Wehlen ein großes Mittelalterspektakel. Am Sonnabend und Sonntag werden auf dem Marktplatz und den Elbwiesen Mittelalter-Handwerker ihre Lager aufbauen und ihre Waren verkaufen. Gäste können dort in die alte Zeit eintauchen. Es sind unter anderem mittelalterliche Sportspiele geplant, Theaterstücke der beiden Faschingsvereine in historischen Kostümen, die Gäste können einem Flossbau zuschauen und sich im Bogenschießen üben. „Unter anderen wird ein Münzer auf Wunsch der Besucher Silber- und Zinnmünzen zur 750-Jahr-Feier auf seinen alten Maschinen prägen und polieren“ , ergänzt Volkmar Gottlöber.

Oben auf der Burgruine sollen ein Puppenspiel und ein Getränkehäuschen mit Sitzgelegenheiten aufgestellt werden. Seit Kurzem ist dort der nötige Stromkasten installiert. Am Sonntag findet halb elf ein Gottesdienst auf der Burg statt. Nach dem Auftritt der Bergfinken ab 15 Uhr soll ein Foto nachgestellt werden, das vor ca. 100 Jahren aufgenommen wurde und einen proppenvollen Marktplatz zeigt.

„Derzeit sind wir in der letzten Phase unserer Vorbereitungen. Es werden noch Banner mit den Wappen alter Herrschergeschlechter, die auf der Burg residierten, gedruckt und an die drei restaurierten Pfeiler angebracht, auch Wimpelketten mit Motiven alter Stadtwappen haben wir extra für das Mittelalterspektakel in Wehlen in Auftrag gegeben“, sagt Gottlöber.

Die Interessengemeinschaft Burgfreunde hatte sich 2017 gegründet. Mithilfe von Spenden legten sie seither Stück für Stück die Reste der Burg Wehlen wieder frei. Viele Wehlener halfen mit, die Mauern und Treppen instand zu setzen, Geländer zu streichen, Sträucher zu schneiden und Lichtstrahler zu setzen.

Am besten erreichbar ist Wehlen am Fest-Wochenende zu Fuß, mit dem Fahrrad und per Fähre. Der wegen Bauarbeiten derzeit gesperrte Fahrradweg über Posta wird an diesem Wochenende extra geöffnet, und es sollen zwei Fähren zwischen Pötzscha und Stadt Wehlen pendeln. Für Autofahrer wird in Dorf Wehlen ein Auffang-Parkplatz geschaffen. Die Besucher gelangen von dort mit einem Shuttlebus in die Stadt. Eintrittsgeld wird zum Fest von den Gästen nicht verlangt. Die Organisation wird mithilfe von Spenden und dem freiwilligen Einsatz der Wehlener getragen.

www.burg-stadt-wehlen.de