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Weinkönigin fährt jetzt Mercedes

Katja Böhme ist gerade einmal drei Wochen im Amt und stellt bereits einen Rekord auf.

Von Peter Anderson
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Flotte Frauen: Weinkönigin Katja Böhme und Ann-Kathrin Schatzl vor ihrer Dienstkutsche im Mercedes-Autohaus Widmann am Montag in Meißen.
Flotte Frauen: Weinkönigin Katja Böhme und Ann-Kathrin Schatzl vor ihrer Dienstkutsche im Mercedes-Autohaus Widmann am Montag in Meißen. © Claudia Hübschmann

Meißen. Allein bis Kiel sind es hin und zurück schon 1 200 Kilometer. Dazu kommen weitere 350 Kilometer für eine Prag-Reise. Das dürften die längsten Strecken gewesen sein, welche Katja Böhme in den ersten drei Wochen ihrer Amtszeit als sächsische Weinkönigin zurückgelegt hat. Vor Ort im sächsischen Anbaugebiet absolvierte sie weitere Termine. Klingt nach einem neuen Kilometerrekord in vergleichsweise kurzer Zeit. Bei all diesen Fahrten kann die 36-Jährige aus dem Dresdner Ortsteil Merbitz auf die zuverlässige Wilma zurückgreifen.

Nein, dabei handelt es sich nicht um das Zugpferd ihres Einspänners. Hinter dem Namen verbirgt sich vielmehr ein A-Klasse Mercedes, den ihr das mit Standorten in Meißen und Zeithain vertretene Autohaus Widmann als Sponsor stellt.

Autos einen Namen zu geben, sei seinem Eindruck nach, eine speziell weibliche Eigenschaft, sagt der Widmann-Verkaufsleiter Pkw für Sachsen und Brandenburg Jens Knauer. Er freue sich, dass sein Unternehmen mittlerweile seit 2010 dafür sorgen dürfe, dass die sächsischen Weinhoheiten sicher, bequem und schnell bei ihrem Job unterwegs sind.

Stadtwerke helfen ebenfalls

Unterstützt wird Widmann durch weitere Partner wie die Meißener Stadtwerke (MSW). Deren Geschäftsführer Frank Schubert hat es sich nicht nehmen lassen, an diesem Montagvormittag zur offiziellen Übergabe der Königinnen-Kutsche von der linken Elbseite nach Zaschendorf zu kommen. Das Engagement für den Weinbau im Elbtal begründete sein Vorgänger Hans-Jürgen Woldrich.

Die Entwicklung hin zum E-Auto bringen die MSW und Widmann noch enger zusammen. Vor gerade einmal vier Wochen hat das städtische Unternehmen auf dem Parkplatz Talstraße 10 eine neue Ladesäule in Betrieb genommen. Schubert selbst nutzt eigenen Angaben zufolge auf seinem rund 30 Kilometer langen Arbeitsweg ein Hybridfahrzeug. Das funktioniere recht gut.

Widmann-Verkaufsleiter Jens Knauer zufolge hat sich der Umsatz in diesem Bereich in den letzten Jahren gut entwickelt. Dafür sorgten vor allem steuerliche Anreize. Nach und nach biete Mercedes diese Technik in allen Klassen an. Seit wenigen Tagen kann das Autohaus zudem den ersten rein elektrischen Mercedes IQC als Vorführwagen anbieten. Bis zu 471 Kilometer beträgt die rein elektrische Reichweite. 40 Minuten braucht es, um den EQC an einer Schnellladestation wieder auf volle Leistung zu bringen. Die kombinierten CO2-Emissionen liegen bei Null.

Für die vielreisende Weinkönigin dürfte das E-Auto derzeit allerdings keine Alternative zu Wilma darstellen. Katja Böhme zieht eine sehr positive Bilanz ihrer Anfangswochen. In Prag habe sie auf dem berühmten Balkon stehen dürfen, von dem Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) den Botschaftsflüchtlingen verkündete, dass ihre Ausreise genehmigt sei. „Selbst jetzt mit 30 Jahren Abstand ist das für mich noch ein sehr emotionaler Moment gewesen“, sagt sie.

Die nächsten repräsentativen Aufgaben stehen bereits in den nächsten Tagen an. Zum Elbtalweinlauf am Wochenende wird Katja Böhme traditionell das Fass im Festzelt anstechen. Und auch für das Fisch- und Waldfest in Moritzburg Ende Oktober ist sie angefragt.