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„Kindertag“ bei den Lausitzer Füchsen

Am Sonnabend gehört die Eisarena den Jüngsten. Der Eishockeyverein will damit auch ein Problem lösen.

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© Steffen Bistrosch

Die Lausitzer Füchse suchen die Eishockey-Cracks von Übermorgen: „Wir brauchen dringend junge Spieler in der Altersklasse von etwa vier bis sieben Jahren“, findet Torsten Hanusch, Trainer der jüngsten Eishockeyteams im Fuchsbau deutliche Worte. „Das ist für den Eissport überlebensnotwendig.“

Er hofft, dass am Sonnabendnachmittag recht viele Kinder aus Weißwasser und Umgebung das Kennenlernangebot des Eissports zum „KidsDay“ annehmen und den Weg in die Eisarena finden. Hanusch, einst viele Jahre aus dem Team von Dynamo Weißwasser und den Lausitzer Füchsen kaum wegzudenken, macht sich angesichts der aktuellen Situation im Fuchsbau große Sorgen. „Durch Corona fehlen uns zwei Jahrgänge an jungen Spielerinnen und Spielern fast vollständig“, erläutert er die komplizierte Situation.

Kaum Eistraining für die Jüngsten

Bereits die Vorsaison sei im März abgebrochen worden und in diesem Jahr sei ebenfalls kein regulärer Trainings- und Wettkampfbetrieb möglich gewesen. Auf dem Eis trainieren durften, wenn überhaupt, die älteren Jahrgänge. Und dann in Kleingruppen ohne Wettkampfcharakter. Und oft genug wurde nur daheim vor dem Bildschirm per Videochat geübt. Die Laufgruppe, also die Kinder bis zu etwa neun Jahren, musste fast vollständig auf Eistraining verzichten. Anfänger in den Laufgruppen gab es demzufolge gar keine. Und die Kita- Kurse brachen ebenfalls vollständig weg.

„Daraus haben wir im Normalfall einen Großteil unseres Nachwuchs generiert“, meint Hanusch. „Wenn wir die Kinder nicht zurückholen, kann das später in den höheren Altersklassen nicht mehr kompensiert werden“. Hinzu kommt: Spielen die Profis in der DEL2 eine gute Rolle, ist die Halle voll, und von einer größeren Anzahl Zuschauern werden wiederum häufiger Kinder und Enkelkinder zum Eissport angemeldet. Auch das war im vergangenen Jahr keine Option. „Das Sommereis mit zusätzlichen Trainingsschichten hilft uns, Versäumtes zumindest teilweise aufzuholen“, ist Hanusch überzeugt.

Für Sonnabend haben sich die Verantwortlichen um den sportlichen Nachwuchsleiter Sebastian Wolsch einiges einfallen lassen. 14 Uhr soll die Veranstaltung beginnen. Gleich im Eingangsbereich wird eine Hüpfburg stehen, die Stadtwerke haben ein Glücksrad mit vielen tollen Preisen für die Kids gesponsert. Einige Spieler der ersten Mannschaft sind fest eingeplant. Hier wird es Gelegenheit geben, sich den einen oder anderen Neuzugang anzuschauen. Des Weiteren wird es eine Börse mit Ausrüstungsgegenständen der Profis vom vergangenen Jahr geben, und die Stadiongaststätte, der „Fuchsbau“, wird ebenso wie der Fanshop geöffnet haben. Eine Maske muss nach jetzigem Stand niemand tragen. Auf das Eis dürfen die Kleinen ab 15 Uhr für anderthalb Stunden. Ausrüstungsgegenstände, also Schlittschuhe, Helm und Schläger stellt, wenn nötig, der Verein. Auf dem Eis können sich die Jüngsten durch erfahrene Trainer bei den ersten Schritten auf dem glatten Geläuf helfen lassen.

Imagefilm soll erste Schritte zeigen

„Niemand braucht Angst zu haben, wenn es nicht gleich klappt“, meint Hanusch. Ohnehin dürfe später zehnmal kostenlos trainiert werden, ehe die Eltern gemeinsam mit den Kindern und Trainern entscheiden können, ob das Kind zum Eishockey angemeldet werden soll. Als Erinnerung an den „KidsDay“ wird jeder Teilnehmer ein kleines Präsent vom Eissport erhalten, versprechen die Verantwortlichen. Und als Sahnehäubchen soll am ersten „Kindertag“ seit langem ein kleiner Imagefilm im Fuchsbau entstehen.

Wer weiß, vielleicht ist es bei den nächsten Heimspielen der Füchse der eigene Nachwuchs, dessen erste Schritte auf dem Eis auf der Videowand zu sehen ist? Torsten Hanusch freut sich sehr auf das kommende Wochenende. „Eishockey ist nicht nur die schnellste Sportart der Welt, sondern auch die Schönste“. Wissen kann das nur, wer es selbst probiert hat.

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