Seifenkisten flitzen über die Bahnhofstraße

Wer kennt sie nicht, die mit Lenkseilen zu navigierenden Flitzer, die meist Väter und Kinder aus Sperrholz und Teilen anderer Zwei- oder Vierradfahrzeuge mit viel Kreativität bauen, damit die Sprösslinge mit dem „Autoersatz“ rumdüsen können. Schon 1904 wurden mit solchen „Kinderautomobilen“ erste Wettfahrten in Hessen veranstaltet. Denn Baby- und Kleinkind-Buggys gab es damals noch nicht, wie heute, in Geschäften zu kaufen. Die Begeisterung für die Kisten Marke Eigenbau hat sich seit über 100 Jahren gehalten. Seit 1948 werden in Deutschland sogar offizielle Seifenkisten-Rennen veranstaltet. Für die gibt es Renn-Kalender, Renn-Regeln, Bauvorgaben für die Flitzer und sogar eine Dachorganisation, den Deutschen Seifenkisten Derby-Verein. Der hat sogar festgelegt, dass die Seifenkisten bei offiziellen Rennen an keiner Stelle die Geschwindigkeit von 60 km/h überschreiten dürfen. Denn ja nach Bauart und Rennstrecke können die Flitzer richtig schnell werden.