Das Programm, Künstler, Sicherheits- und andere Konzepte stehen seit Monaten, nach zahlreichen Feierabend- und Wochenend-Arbeitseinsätzen, inzwischen auch Indianerdorf und Festzelt. Alle Saloons und Bars samt Inventar wurden gleichfalls geputzt und eingeräumt. Für die stehen vier Tiefkühltruhen mit Eiswürfel-Beuteln bereit, die beim kürzlich letzten großen Arbeitseinsatz des Daubitzer Karnevalsvereins stundenlang von mehreren Mädels der mittleren Funkengarde befüllt wurden. Einsatzbereit sind seitdem auch Hauptbühne und Tanzfläche. Die Bisons setzte man um, weil ihre Koppeln am Wochenende riesige Parkflächen sind und zuvor gemäht werden mussten. Selbst die Teiche auf dem Ranch-Gelände wurden so gesäubert, dass große und kleine Goldwäscher beim Fest die Nuggets schon im Wasser schimmern sehen können.

„Wir sind vor und hinter den Kulissen startklar und hoffen jetzt auf Sonnenschein, ausgelassene Stimmung, viele und entspannte Gäste und eine bombastische Partynacht“, sagt Anna Anders vom Ranch-Betreiber und Countryfest-Veranstalter Daubitzer Karnevalsverein. Der Verein mit rund 100 Mitgliedern organisiert, zusätzlich zur närrischen Saison mit vollem Terminkalender, bereits seit 26 Jahren das Countryfest. Dennoch sind Vorbereitung und Durchführung der Jahre 2022 und 2023 kräftezehrender als zuvor.

„Durch die Pandemiepause mussten wir das Vereinsleben und die Großveranstaltung, bei der rund 500 Helfer aktiv auf dem Festgelände sind und uns weitere rund 300 Händler, Firmen, Sponsoren oder Reiter unterstützen, neu beleben. Das war schwer“, erzählt Anna, die für Öffentlichkeitsarbeit im Verein zuständig ist, beim Countryfest zudem wichtige Aufgaben und eine Koordinierungsfunktion hat. Im Vergleich zum Vorjahr, wo man kurzfristig und spontan das Fest veranstaltet habe und Stammgäste sowie Bürger der Region, nach Aufrufen in sozialen Medien, nicht nur an Getränke- und Versorgungsstände aushalfen, laufe dieses Jahr alles wieder in geregelten Bahnen und mit einem eingespieltem, obgleich in einigen Bereichen mit neuem Team. „Wir sind echt stolz, was unsere Mitglieder im Ehrenamt leisten“, bekennt Anna und auch, dass man von ganz Daubitz, der Gemeinde Rietschen, der Region unterstützt werde und deshalb ein Fest auf die Beine stellen könne, mit dem man in der Szene bekannt sei, welches Gäste und Künstler aus dem In- und Ausland anlocke. Das gilt auch für 2023.

Auftritte von Linda Feller, Gudrun Lange & Kactus, Tom‘s Daddy, Johnny Cash Experience oder Fancy Country sind ebenso Höhepunkte wie eine Stuntshow mit Lucky Luke Walla, Pferdeshows, Westerntänze oder -wettkämpfe. Außerdem wollen die Daubitzer in diesem Jahr zeigen, dass Country und der Wilde Westen nicht angestaubt, nur etwas für eingefleischte Fans oder die ältere Generation sind, sondern auch jungen Menschen Spaß machen können. „Wir sind selbst ein ziemlich junger Verein, wollen daher auch ein Fest für die Jugend werden und probieren es deshalb am Sonnabend im Festzelt erstmals mit einer Partynacht. Dabei gibt es eine Mischung aus Country, Schlager, Partyhits und den Auftritt einer rockigeren Band, nämlich Rebell Tell, die Schlagerbilly spielt und beispielsweise schon erfolgreich mit Andrea Berg tourte“, erzählt die 28-jährige Anna Anders, die seit 20 Jahren beim Daubitzer Karnevalsverein mitmacht. Mittlerweile hat sie ihre Eltern Corinna und Jan – die in diesem Jahr erstmals den Bison-Saloon betreiben – und Bruder Albert mit dem Countryfest-Virus infiziert.

„Das ist nichts Ungewöhnliches. Im Verein ist auf jeden verlass, bringen alle ihre Familien, Freunde, Bekannten zum Anpacken, Bauen, Handwerken, Reparieren, Putzen, Spülen mit. Sonst würde es nicht funktionieren und man sich 14 Tage vorm Fest gar nicht mehr sehen. Denn Arbeit gibt es immer.“ Das gilt auch für die Künstlerbetreuung, der sich Fabian Adler widmet. „Unser Vereinsmoderator hat ein unglaubliches Netzwerk in der Country-Szene, sichert seit Jahren die Festprogramme ab und betreut mit Eltern und Frau alle Künstler beim Fest.“ Auch auf „die gute Seele der Ranch“, Hausmeister Olaf Mächling, oder Susi, die immer den Durchblick beim Einlass habe, sowie den als „Feuerwehr“ erprobten Vereinsvorstand, der selbst im größten Trubel den großen Überblick behalte, sei immer Verlass.

„Aber ehrlich gesagt gelten Lob und riesiges Dankeschön für alle Mitglieder, Mitstreiter, Helfer, weil sie das Fest und die Ranch mit Leben erfüllen, ihre Ideen einbringen, an jeder Ecke im Gelände und in wirklich jedem Bereich aktiv sind “, sagt Anna Anders beim Blick auf das Gewusel beim jüngsten Arbeitseinsatz auf der Forest-Village-Ranch in Daubitz-Walddorf, bevor auch sie sich wieder an die Arbeit macht. Denn zu tun gibt es genug.

Countryfest: 23. Juni (ab 19 Uhr) bis 25. JuniI
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