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Die Steiltreppe in Bad Muskau wird endlich saniert

Das Bauwerk ist über 50 Jahre alt und seit langer Zeit marode. Nun ist Geld für die Sanierung da, die laut Planungen im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein soll.

Von Sabine Larbig
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Die Treppe vom Markt in Bad Muskau zum Bergpark ist nicht nur steil und verwachsen, sondern vor allem baufällig. Daher wird sie saniert.
Die Treppe vom Markt in Bad Muskau zum Bergpark ist nicht nur steil und verwachsen, sondern vor allem baufällig. Daher wird sie saniert. © Sabine Larbig

Bad Muskau. Die Kur- und Parkstadt Bad Muskau liegt mitten im Muskauer Faltenbogen und dadurch in einem Talkessel sie umgebender Berge. Anders, als sonst üblich in der flachen Lausitz, müssen Besucher und Einwohner der Stadt daher auch so manche Steigung im Stadtgebiet überwinden. Zudem wurde in den 1970er Jahren eine Treppenanlage errichtet, die als kürzeste und fußläufige Verbindung den Marktplatz an den Bergpark anschließt.

Allerdings müssen Nutzer dafür mit 120 Stufen der relativ steilen Treppe einige Höhenmeter überwinden. Dass die Treppe kaum noch genutzt wird und inzwischen schon zu großen Teilen zugewachsen und verwildert ist, liegt allerdings nicht daran. Vielmehr ist die Treppenanlage seit vielen Jahren bröckelig, kaputt, verfallen, bei Regen und Schnee sogar gefährlich. Ein Grund, weshalb es schon die Überlegung gab, sie wegzusprengen. Zuletzt stand die Entscheidung einer möglichen Sperrung. Denn eine Sanierung ist immens teuer. Zu Sprengung kam es nicht. Wohl auch, weil Wasserleitungen unter der Anlage liegen, die hätten beschädigt werden können.

500.000 Euro für Treppensanierung

Nun endlich kann die Treppe saniert werden. Geld dafür hatte die Stadt 2018 in einem gemeinsamen Antrag mit der Fürst-Pückler-Stiftung Bad Muskau beim Bund beantragt. Dank der Projektgenehmigungen und Finanzierungen über das sogenannte Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ wurden unter anderem die Brauerei-Sanierung, der Parkhaus-Bau und die Treppensanierung genehmigt. Für Letztere stehen allein 500.000 Euro zur Verfügung. Und die sollen nun endlich verbaut werden. Bei der Stadtratssitzung am 31. August wird der Stadtrat die Vergabe der Bauleistungen beschließen.

Drei Angebote, so der städtische Hauptamtsleiter Dirk Eidtner, lägen nach der bereits erfolgten Ausschreibung vor. Auch ein Bietergespräch sei geführt worden. „Ich habe ein gutes Gefühl“, so Eidtner. Beschließt der Stadtrat die daraus resultierenden Vorlagen, könnte es im Oktober mit den Bauarbeiten losgehen. Laut Eidtner würde zuerst die neue Wasserleitung gebaut und gelegt. Diesmal entstehe sie neben der Treppe. „So, wie jetzt, unter der Treppe, geht gar nicht. Geht mal was kaputt, kommt keiner ran und ganz Bad Muskau wäre ohne Wasser“, begründet Eidtner. Erst nach dem Leitungsbau erfolge dann der Abriss der gesamten Treppenanlage. Das sei eine „schöne und machbare Winterbaustelle“ für die zu beauftragende Firma. Klappe alles, könne die neue Treppe im Mai 2023 fertig sein, vielleicht sogar schon früher.

Noch Absprachen zwecks Begrünung

Derzeit sei, laut Dirk Eidtner, noch das Los Begrünung neben der Treppe ausgeschrieben. Dazu müssten erst noch Abstimmungen mit der Pückler-Stiftung und der Denkmalbehörde erfolgen, um zu wissen, welche Pflanzen, Bäume, Sträucher gewünscht und zugelassen sind. Denn angesichts von Klimawandel, Pflegeaufwand und Welterbestatus des Pückler-Parks seien hier mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Dass Olivenbäumen sicher nicht an der Bergpark-Treppe stehen werden, davon sei aber auszugehen.