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Feuerwerk-Verbot gilt – doch Rothenburg wartet noch ab

Bei der Schlagernacht im Jahnbad Weißwasser gibt es definitiv kein Feuerwerk. In Rothenburg hatte man ebenfalls auf diesen Höhepunkt gesetzt.

Von Frank-Uwe Michel & Sabine Larbig
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In Rothenburg ist das Feuerwerk der abschließende Höhepunkt des Sommerfestes. So ist es auch bei der Schlagernacht Weißwasser. Während dort schon die Absage steht, wartet Rothenburg noch mit der Entscheidung.
In Rothenburg ist das Feuerwerk der abschließende Höhepunkt des Sommerfestes. So ist es auch bei der Schlagernacht Weißwasser. Während dort schon die Absage steht, wartet Rothenburg noch mit der Entscheidung. © Archiv/Rolf Ullmann

Region. In Weißwasser bemühen sich Stadt und Veranstalter der am Sonnabend stattfindenden Schlagernacht im Jahnbad nicht um eine Ausnahmegenehmigung für das traditionelle Höhenfeuerwerk überm See. „Bei der aktuellen Waldbrandlage ist die erlassene Landkreisverordnung sinnvoll und nachvollziehbar“, so Stadtsprecher Wulf Stibenz. Schließlich nutze es niemandem, wenn ein schönes Feuerwerk steige, durch möglichen Funkenflug aber letztlich „die halbe Stadt“ brenne. Sicherheit vor Spaß sehen auch die Fest-Veranstalter, das Soziokulturelle Zentrum Telux und der Verein Mobile Jugendarbeit , als unverzichtbar an. „Wir haben für die Gäste kurzfristig um eine passende mitternächtliche Ersatzvariante gefunden und bieten außerdem als Überraschung lokale Livemusik“, erklärt Patrick Pirl vom Organisationsteam.

Auf ein Abschlussfeuerwerk verzichtet wird wegen der behördlichen Anordnung gleichfalls bei „Break The Rules“ am Bärwalder See in Klitten. Top-Acts wie der Auftritt von Sido und weltbekannten DJs dürften die Festivalgäste den kleinen Schönheitsfehler aber vergessen lassen.

Noch offen ist dagegen, ob es Sonntagabend zum Abschluss des Sommerfestes in Rothenburg ein Feuerwerk gibt. Fest steht: Auf Grund der zunehmenden Trockenheit hat der Landkreis seit Mittwoch ein Feuerwerksverbot bei Waldbrandwarnstufen 3 bis 5 verhängt. Die Stufen 1 und 2 fallen streng genommen nicht darunter. Veranstaltern wie denen des Sommerfestes Rothenburg oder des Festivals am Bärwalder See will man so ein Hintertürchen offenhalten. Sollte bis zum Feuerwerkstermin Sonntagabend nämlich Regen fallen und sich die Stufe 3 in eine 2 wandeln, könnten Raketen in den Himmel steigen. Theoretisch. Denn dann hat die jeweilige Ortspolizeibehörde das Sagen. Im Fall von Rothenburg muss Bürgermeister Philipp Eichler den Daumen heben oder senken.

„Ich habe mich intensiv mit der Verordnung des Kreises befasst, respektiere sie, möchte aber beide Seiten in meine Entscheidung einbeziehen“, so der 25-Jährige. Eigentlich gilt die am Freitag herausgegebene Waldbrandwarnstufe für das ganze Wochenende. Doch weil Niederschläge nicht ausgeschlossen sind, hat Eichler mit der Görlitzer Behörde vereinbart, sich bis Sonntagmittag kurzzuschließen. Auf der Facebook-Seite des Sommerfestes wird dann das „Ja“ oder „Nein“ zum Feuerwerk verkündet.

Während der Bürgermeister dem Feuerwerk noch ergebnis-offen entgegenblickt, haben die Verantwortlichen der Feuerwehr eine klare Meinung. Stadtwehrleiter Torsten Juckel: „Ich will da gar nicht lange diskutieren. Das Risiko in der aktuellen Situation ist einfach zu hoch. Niemand kann mit gutem Gewissen die Verantwortung tragen.“ Auch ein Schauer helfe nicht. „Was sind denn auf den Quadratmeter 10 oder 15 Liter Regen? Das Wasser verdunstet schneller, als man gucken kann. Es kommt auf die unterirdische Ausbreitung des Feuers an. Wenn es dort einmal losgeht, ist der Verlauf nicht abschätzbar.“

Ähnlich sieht das auch David Schwarz. Der Ortswehrleiter von Rothenburg kennt den Ernst der Lage aus erster Hand. Er war vom Katastrophenschutz abgeordnet zu einem 24-Stunden-Dienst in der Sächsischen Schweiz. Und weiß deshalb, wie schwer es ist, einen Brand dieser Größenordnung zu beherrschen. Auch der Rothenburger Stadtpark hat jede Menge alte Bäume. „Das ist wie eine Lotterie – passiert etwas oder passiert nichts? ...“