Weißwasser
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Funkmast 1003 verbessert den Mobilfunk

Die Telekom will Funklöcher durch den weiteren Netzausbau stopfen. Jetzt stellte sie sich in Rietschen den Fragen der Einwohner.

Von Rolf Ullmann
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Funkmasten im Gewerbegebiet Ziegelei bei Rietschen
Funkmasten im Gewerbegebiet Ziegelei bei Rietschen © Rolf Ullmann

Ein dringender, oft lang erwarteter Anruf kommt nicht an. Selbst anzurufen funktioniert auch nicht. Von dieser Situation können viele Kraftfahrer, die mit ihrer Freisprechanlage zwischen Weißkeißel und Rietschen ein Gespräch führen wollen, ein Lied singen ... Damit soll es bald vorbei sein: Im Rahmen ihres Netzausbaus will die Telekom einen Funkturm etwa drei Kilometer nördlich von Rietschen an der Bundesstraße B 115 gegenüber der Baustelle für die Dichtwand errichten. Mit einer Höhe von 60 Metern sowie drei Antennen soll der Mast künftig eine bessere Versorgung durch das Mobilfunknetz der Telekom bis unmittelbar vor Weißwasser und einem Teil des Truppenübungsplatzes Oberlausitz gewährleisten.

Auch 5G ist vorgesehen

Das Projekt trägt die Nummer Rietschen 1003, denn, wie bereits berichtet, plant die Telekom in ganz Deutschland 2.500 neue Funktürme für den Mobilfunk. Zunächst wird in diesem Projekt die Versorgung im UMTS-Bereich als 3. Generation im Mobilfunk eingerichtet sowie in der darauf basierenden 4. Generation im LTE-Bereich. Der spätere Einbau der 5G-Technologie als neueste Generation ist ebenfalls geplant. Wann der Funkmast gebaut werden darf und wann er in Betrieb geht, hängt vor allem von der Erteilung der erforderlichen Baugenehmigung durch die Bundesnetzagentur ab. 

Das kann im günstigen Fall etwa ein halbes Jahr dauern. Aber es dauert mitunter auch zwei Jahre, ehe die erforderlichen Genehmigungen den Netzbetreiber erreichen. Die Telekom beabsichtigt, die Zahl ihrer Funkmasten im Bereich Rietschen zu erhöhen. Neben den bereits bestehenden Standorten von Funkmasten am Festplatz in Rietschen sowie im Gewerbegebiet Ziegelei plant der Netzbetreiber die Errichtung von zwei weiteren. Diese sollen vor allem der Verbesserung des Funkbetriebes der Bahn dienen. Hier ist allerdings die Suche nach geeigneten Plätzen noch in vollem Gange.

Nur wenige Rietschener kommen

Das Interesse der Rietschener Bürger an dieser Problematik ist nach wie vor groß. Deshalb hatten Bürgermeister Ralf Brehmer und der Gemeinderat den Beschluss gefasst, Verantwortliche der Telekom für den Netzausbau zur Sitzung des Gemeinderates am 28. September einzuladen. Neben der Erläuterung des Projektes durch die Mitarbeiter der Telekom waren die Bürger eingeladen, ihre Fragen rund um das Thema „Mobilfunk in Rietschen“ zu stellen.

Reichlich Stühle standen daher für die Bürger am Montagabend im Saal der Fema bereit. Doch nur ein kleiner Teil davon wurde tatsächlich gebraucht. „Wir hatten eigentlich mit einem vollen Saal gerechnet“, war Ralf Brehmer verblüfft.

Holger Weiland, Leiter des Stabes/ Kommunikation, sowie Wolfgang Beyer, Mitarbeiter der Deutschen Funkturm GmbH, erläuterten den Gemeinderäten und den anwesenden Gästen zunächst wichtige technische Details zur Versorgung mit Mobilfunk. Im Anschluss daran erläuterten sie, welche Schritte notwendig sind, um einen neuen Standort für einen Funkturm zu finden. Angesichts bestehender Bedenken und Vorbehalte gingen die beiden Spezialisten ausführlich auf die Problematik zur Einhaltung der Grenzwerte für den Schutz der Bevölkerung ein.

Unangemeldete Prüfungen

„Die Unterlagen für jeden von uns geplanten Standort reicht die Deutsche Funkturm GmbH bei der Bundesnetzagentur ein. Die nimmt eine genaue Prüfung aller Fakten vor. Bei einer Zustimmung erfolgt die Erteilung einer Standortbescheinigung“, erläutert Wolfgang Beyer das Prozedere der Prüfungen. Die Bundesnetzagentur nimmt auch unangemeldete Prüfungen vor, ob die Grenzwerte beim Betrieb der Anlage eingehalten werden. Im Extremfall kann bei Nichteinhaltung der vorgegebenen Werte die Verfügung zum Abschalten des Turmes erlassen werden.

Holger Weiland verwies auch auf die Zusammenarbeit der Telekom mit den Kommunen: Diese beginne mit der frühzeitigen Information über geplante Standorte und schließe das Mitwirkungsrecht bei der Suche nach geeigneten Plätzen ein.

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