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„Ich bereue es nicht“

Als einziger Gegenkandidat zur Bürgermeisterwahl in Schleife hat Mathias Lampe (AfD) sein persönliches Ziel nicht erreicht. Verstecken müsse er sich nicht.

Von Constanze Knappe
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Mathias Lampe (AfD/li.) gratuliert als einer der Ersten am Sonntagabend Jörg Funda (CDU). Als Gemeinderat und Bürgermeister werden beide zusammenarbeiten.
Mathias Lampe (AfD/li.) gratuliert als einer der Ersten am Sonntagabend Jörg Funda (CDU). Als Gemeinderat und Bürgermeister werden beide zusammenarbeiten. © Constanze Knappe

Schleife. Max Paul ist stolz auf seinen Vater. Die Worte des 17-Jährigen gehen ein bisschen unter, als sich am Sonntagabend im Saal des Sorbischen Kulturzentrums Schleife alles dem Sieger der Bürgermeisterwahl zuwendet. Mathias Lampe ist es nicht. Dennoch wünscht ihm Max Paul „weiterhin viel Glück und Erfolg“. Vater und Sohn hatten wie etwa 20 andere Bürger die Auszählung der Stimmen mit Spannung verfolgt. Der 44-jährige Zimmerermeister war mit Unterstützung der AfD bei der Bürgermeisterwahl angetreten – als einziger Gegenkandidat zum Bewerber der CDU.

Nach seinem überraschend hohen Wahlergebnis bei der Gemeinderatswahl 2019, die ihm einen Sitz im Gemeinderat mit AfD-Mandat einbrachte, wollte es Mathias Lampe noch einmal wissen – und kandidierte für das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Schleife. 40 Prozent der Wähler wollte er für sich gewinnen. Das hatte er sich persönlich zum Ziel gesetzt. Erreicht hat Mathias Lampe 30,9 Prozent der Stimmen. Die Enttäuschung ist ihm am Sonntagabend durchaus ins Gesicht geschrieben. Und dennoch: „Ich bereue gar nichts“, erklärt er in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis.

Anschließend gratuliert er sodann Jörg Funda (CDU) zum Wahlsieg. „Auf eine demokratische Zusammenarbeit“, wie er sagt. Danach macht sich Mathias Lampe auf den Weg zu seinem Lieblingsort in Schleife, dem Jahnsportplatz. Im Sportlerheim will er mit Freunden und Wahlhelfern trotz allem ein bisschen feiern, sich für ihre Unterstützung bedanken.

Mit etwas Abstand betrachtet, ist er zwar am Montag noch immer enttäuscht, dass er die 40 Prozent nicht geknackt hat. „Aber verstecken muss ich mich nicht“, findet er. Und nach einer kurzen Pause fügt er dann noch hinzu: „Das Ergebnis ist ganz ordentlich. Also alles richtig gemacht. Ich würde es wieder tun“. Ein bisschen stolz ist er schon darauf, dass er so viele Leute mobilisieren konnte. Das lässt nach seiner Aussage eine hohe Wahlbeteiligung bei der nächsten Gemeinderatswahl erwarten.

Viele Sympathien hat Mathias Lampe bei den unzähligen Gesprächen mit Bürgern in den vergangenen Wochen gespürt. Es sei eine sehr intensive Zeit gewesen, sagt er. Dabei habe der selbstständige Zimmerermeister nicht selten den Job Job sein lassen, um sich all dem zu widmen, was zu einem Wahlkampf nun mal dazu gehört. „Ich bin froh, dass es vorbei ist“, erklärt er noch am Sonntagabend. Deshalb gönnt er sich jetzt erst einmal drei Tage frei.

Im Gemeinderat wird Mathias Lampe mit AfD-Mandat weiter mitarbeiten. Schon heute, wenn die nächste reguläre Sitzung im Saal des SKC stattfindet – unter anderem mit einem Grundsatzbeschluss zur Modernisierung der Kita in Schleife und einem Beschluss zu den Elternbeiträgen.

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