Landrat auf Abschiedstour im Findlingspark

Nochten. Ein Europäischer Spitzahorn fand jetzt seinen Platz im Findlingspark Nochten. Der schnellwachsende Baum wird pro Jahr 60 Zentimeter zulegen, eine weit ausladende Krone bekommen und im Herbst mit seiner orange-gelb-roten Färbung die Besucher des Parks begeistern. Gepflanzt wurde er vom Görlitzer Landrat. Bernd Lange (CDU) ist damit einer von mehr als 1.300 Baumpaten im Findlingspark.
Für den Ahorn hatte man einen schönen Platz gefunden. Für andere Interessenten einer Baumpatenschaft dürfte dies weit schwieriger werden, wie Ulrich Klinkert erklärte. „Die Plätze werden rar, damit die Sichtachsen im Park freibleiben“, begründete der Vorsitzende des Fördervereins Lausitzer Findlingspark Nochten.
Bernd Lange, der nach 21 Jahren an der Spitze des Landkreises zur Landratswahl am 12. Juni bekanntlich nicht mehr antritt, ist auf offizieller Abschiedstour unterwegs. Man sei froh, ihn aus diesem Anlass noch einmal begrüßen zu dürfen. „In ihm haben wir stets einen hilfsbereiten und zuverlässigen Partner gehabt, der auch in der Landeshauptstadt so manche Tür geöffnet hat“, betonte Ulrich Klinkert. Insofern sei der Spitzahorn ein Symbol für die langjährige Zusammenarbeit. Im Förderverein hofft man, dass diese unter dem Nachfolger oder der Nachfolgerin des scheidenden Landrats ihre Fortsetzung findet.
Mit seinem Besuch wollte Bernd Lange dokumentieren, „wie wichtig uns der Park ist“. Auf der einstmals devastierten, also durch den Bergbau zerstörten Fläche sei ein Kleinod entstanden, welches in den fast 20 Jahren seines Bestehens mehr als 1,5 Millionen Besucher anzog. „Und die würden ohne den Park nicht kommen“, sagte er. Aus eigenem Erleben weiß er, dass sich ein Besuch zu jeder Jahreszeit lohnt. „Hier kann man Geschichten erzählen, wie unsere Heimat im Norden des Kreises entstanden ist“, so Lange weiter. Kinder gehen mit offenen Augen durch die Welt; im Park könne man ihnen beibringen, dass man etwas zurückzugeben hat. Dafür sei der Findlingspark ein gutes Beispiel. Als ein weiteres Beispiel führte der Landrat die Renaturierung am Schweren Berg bei Weißwasser an und verwies darauf, mit welchem Aufwand diese dort betrieben werde. „Man kann die Landschaft gestalten, wenn man den Willen dazu hat“, bekräftigte er.
Begleitet wurde er vom Landtagsabgeordneten Stephan Meyer (CDU), welcher in dem für den Strukturwandel zuständigen Parlamentsausschuss mitarbeitet. „Auch wenn der Tourismus die Kohle nicht ausgleichen kann, ist er hier im Norden doch zu einer stabilen Säule geworden“, erklärte er. Und für die weitere Entwicklung am Bärwalder See brauche es nicht nur sportliche Angebote, so Meyer weiter. Da sei der Findlingspark eine tolle Ergänzung.
Die Winterheide taucht den 2003 eröffneten Park in eine lilafarbene Pracht. Die gelben Osterglocken bilden dazu einen lieblichen Kontrast. „Sie sind schon fast verblüht, dafür die Tulpen im Kommen“, erzählt Simone Dietrich. Die Chefgärtnerin des Parks ist angesichts der noch ziemlich kalten Nächte aber froh, dass die Knospen noch nicht geöffnet sind.
Am 12. März startete der Findlingspark Nochten in die Saison 2022. Seither wurden bereits mehr als 3.000 Besucher gezählt. Aktuell sind es vor allem die Osterferien-Ausflügler aus Brandenburg, die im Park auf Entdeckungsreise gehen. Beim Familienfest am Ostermontag ist ein „LastMinuteOstereiersuchen“ angesagt.