Weißwasser
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Loslegen statt Lockdown

In der Telux in Weißwasser bringen junge Menschen am 29. Mai Projektwünsche zusammen. Noch können sich Interessierte anmelden.

Von Sabine Larbig
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Beim Meeting in Hoyerswerda siegte ein Jugendklub-Projekt.
Beim Meeting in Hoyerswerda siegte ein Jugendklub-Projekt. © Gernot Menzel

Weißwasser. Ein selbstverwalteter Jugendklub, ein mehrtägiges Musikfestival, Party, Disco oder Kino, spezielle Ausstellungen oder Workshops – was wünschen sich junge Menschen zwischen 17 und 24 Jahren an Veranstaltungen, Projekten oder auch Hilfe, um ihre Ideen umzusetzen?

All dem widmet sich #Mission2038, ein Angebot der Deutschen Kinder-- und Jugendstiftung (DKJS) in Kooperation mit dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) und weiteren Partnern. Sie bieten am 29. Mai in der Weißwasseraner Telux-Hafenstube ein Meeting mit Platz für 30 interessierte Kinder und Jugendliche an, die dort ihre Wünsche äußern können, mit denen sie ihre Zukunft in der Lausitz aktiv und nach ihren eigenen Vorstellungen mit gestalten wollen. Ziel der Veranstaltung ist es, noch 2021 erste Projekte umzusetzen. Welche? Das entscheiden die teilnehmenden Jugendlichen nach Diskussionen und einer Vorstellungsrunde aller Ideen per Abstimmung selbst.

Startkapital von 2.500 Euro

Mit dem Programm #Mission2038 wendet sich die DKJS speziell auch an Jugendliche im sächsischen Kohlerevier. „Jugendliche brauchen das Selbstvertrauen, etwas bewirken zu können, auch und gerade im Strukturwandel. Wir begleiten sie dabei fachlich und finanziell“, so Programmleiterin Aniko Popella. „Für Weißwasser haben wir uns entschieden, da die Stadt direkt in der Kernregion des Strukturwandels liegt und sich der Jugendring Oberlausitz schon im Vorjahr mit Bitte um Unterstützung an uns wandte. Nun, nachdem die Weiterfinanzierung des Programms gesichert ist, können wir loslegen.“

Insgesamt 2.500 Euro stehen als Startgeld für Ideenumsetzungen in Weißwasser zur Verfügung – unabhängig von der fachlichen Begleitung und der Veranstaltung am 29. Mai. Die ist übrigens für Teilnehmer – sie werden zudem verpflegt, bekommen Fahrtkosten erstattet und erhalten wegen der Corona-Auflagen auch Schnelltest vor Ort – völlig kostenlos.

Bislang haben elf junge Lausitzer ihre Teilnahme am Jugendmeeting unter dem Motto „Wir suchen deine Ideen für die Lausitz“ zugesagt. Noch ist die Meldefrist nicht abgelaufen, noch können sich Jugendliche also für diese Veranstaltung anmelden. Welcher Jugendwünsche es in Weißwasser oder dem Umland gibt und welcher noch dieses Jahr wahr werden wird – darauf sind Aniko Popella und die anderen Unterstützer sehr gespannt. Denn nicht nur die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung weiß, dass knapp 80 Prozent aller Jugendlichen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Da es jedoch oftmals an Geld, Unterstützung oder dem fehlenden Willen Erwachsener mangelt, sind letztlich wirklich nur 36 Prozent aktiv. In Weißwasser soll das Meeting deshalb dazu dienen, Jugendliche bei der Umsetzung ihrer Vorhaben zu unterstützen und ihnen damit Ziele, Orientierung, Aufgaben und vor allem Mut zu geben, um ihr Leben selbst und aktiv mitzugestalten.

Eine, die genau dieses Anliegen der Stiftung unterstützt, ist die Moderatorin und Entertainerin Barbara Schöneberger. Seit 2018 ist sie Botschafterin der Stiftung, unterstützt und sammelt sie Spenden. Auch für Projekte wie in Weißwasser.

Podiumsdiskussion per Livestream

Während sich beim Jugendmeeting von 11 bis 17 Uhr die jungen Menschen aktiv austauschen, findet im Anschluss noch eine Livestream-Podiumsdiskussion mit dem Titel „Schule wandelt Struktur – Wie Schulen den Strukturwandel mitbegleiten“ statt. Dabei diskutieren Vertreter von Entwicklungsgesellschaft Niederlausitz-Oberschlesien, sächsischem Kultusministerium, DKJS, IASS und die Weißwasseraner Stadträtin sowie Elternbeirätin am Landau-Gymnasium, Karina Ott, über Chancen, Möglichkeiten und die Rolle der Schule im Strukturwandel. Denn, so David Löw Beer, wissenschaftlicher Projektleiter der IASS, um Jugend in der Lausitz zu halten, bedürfe es „mutiger Initiativen vor Ort, um zu einem beteiligungsorientierten und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetem Schulsystem“ zu gelangen. Die Schulpolitik in Sachsen, sagt Löw Beer, biete Ansatzpunkte.

Die Diskussion wird übrigens live übertragen. Eine Aufzeichnung steht im Anschluss auf Youtube zur Verfügung.

Anmeldung für das Jugendmeeting: eveeno.com/MISSION2038-WW
oder mission2038.de/kalender
Fragen/Informationen: [email protected]
Livestream der Podiumsdiskussion (18-20 Uhr) unter mission2038.de

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