Weißwasser
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Neu für Teenies: Von Disco zu Disco

Jugendclubs der Region arbeiten beim Projekt zusammen und bieten 12- bis 14-Jährigen etwas.

Von Sabine Larbig
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Im September 2019 und Anfang März 2020 lud der Jugendclub Kromlau zu Teenie-Discos ein. Das Angebot kam an, soll nun alle Clubs erobern.
Im September 2019 und Anfang März 2020 lud der Jugendclub Kromlau zu Teenie-Discos ein. Das Angebot kam an, soll nun alle Clubs erobern. © JC Kromlau

Weißwasser. Viele erinnern sich noch an die Zeit, als es in fast jedem Dorf einen Jugendclub oder mindestens einmal wöchentlich Disco für unterschiedliche Altersgruppen, selbst für 12 bis 14 Jahren, gab. „Teenie-Discos“ gibt es seit September 2019 in Kromlau wieder. Zweimal hat der dortige Jugendclub dazu schon an einem Samstag eingeladen, je 17 bis 22 Uhr. „Die Resonanz war gut. Es kamen je rund 40 Leute – auch aus Weißwasser, Bad Muskau, Gablenz und Weißkeißel“, weiß Mathias Mersiovsky vom Kromlauer Jugendclub. Ursprünglich wollte man so auf den Club aufmerksam machen, jüngere Mitstreiter gewinnen. Die meisten Mitglieder sind längst aus dem Teenie- und Jugendalter, weshalb sich der Club schon auflösen oder umbenennen wollte, um sich vor allem Veranstaltungen fürs gesamte Dorf zu widmen. „Um den Jugendclub zu erhalten, brauchen wir letztlich junge Leute und entsprechende Angebote“,so Mersiovsky.

So sieht es auch Christian Klämbt vom Verein „Mobile Jugendarbeit“ in Weißwasser. Der Sozialarbeiter und Familienvater wurde eines Tages von seinen Kids im Teenie-Alter gebeten, sie zur Disco nach Kromlau zu fahren. „Klar hab ich das gemacht, etwas zugeschaut und gedacht: Tolle Idee. Sowas braucht es überall in der Region.“

Klämbt setzte sich daher mit Clubchef Mersiovsky in Verbindung und fragte nach, ob er die Idee „klauen“ dürfe. Für Veranstaltungen in Weißwasser. Er hätte es gedurft, wären die beiden nicht darauf gekommen, das Format mit Unterstützung aller aktiven Jugendclubs der Region und somit an unterschiedlichen und wechselnden Veranstaltungsorten anzusiedeln. Immerhin gibt es noch Klubs in Sagar, Trebendorf, Halbendorf, Groß Düben oder Weißkeißel. „Es ist doch eine super Sache, wenn dadurch alle Discobesucher mal im Vorteil sind, sich Clubs bekannter machen und Leute von überall her kennenlernen können“, meint Mathias Mersiovsky. Wie Klämbt will er auch Weißwasser und Bad Muskau, wo keine Jugendclubs mehr existieren, mit ins Boot holen. „Bad Muskau hat einen sehr aktiven Karnevalklub und den Lindenhof als Veranstaltungsort. In Weißwasser gibt es Möglichkeiten im SKZ Telux“, begründet Mathias Mersiovsky.

Letztlich entstand das Projekt „Von Disco zu Disco“, für das es 4.500 Euro vom sächsischen Mitmachfonds gab. Mit dem Geld soll transportable Technik angeschafft werden, da nicht jeder Club über Lichtanlage, DJ-Pult und Beschallungsanlage verfügt. Workshops zur Ausbildung künftiger DJs, VJs oder Techniker sowie Kurse zu Selbstverteidigung, Organisation und Durchführung von Einlass, Einkauf, Buchhaltung und selbst Veranstaltungsplakate sollen damit ebenfalls möglich werden.

„Ziel ist es, dass Jugendliche mit Anleitung und Unterstützung erfahrener Leute selbst Verantwortung übernehmen, vom Gast zum Macher werden und damit Clubs und Angebote auf dem Land zu erhalten“, so Christian Klämbt zum Projekt. Im Herbst soll der Auftakt für „Von Disco von Disco“ steigen. Voraussichtlich in Kromlau. Jugendliche, die Interesse an der Mitarbeit in einem Club haben, können sich schon jetzt melden und informieren.

Kontakt:  Telefon 03576 2529673 oder Facebook Hafenstube oder hier.

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