Weißwasser
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Neue Kleidung für die Feuerwehrleute

Weißkeißel muss dieses Jahr für die Feuerwehr viel mehr Geld ausgeben, als geplant. Die Sicherheit der Kameraden und Bürger ist es den Räten wert.

Von Sabine Larbig
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Ausgedient hat die Schutzkleidung der Feuerwehr in Weißkeißel, wie Ronny Scholz zeigt. Neue Uniformen sind bereits bestellt.
Ausgedient hat die Schutzkleidung der Feuerwehr in Weißkeißel, wie Ronny Scholz zeigt. Neue Uniformen sind bereits bestellt. © Joachim Rehle

Weißkeißel. Schon zu Jahresbeginn war bekannt, dass die 25 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr dringend neue Schutzausrüstung benötigen. Die alte Kleidung entspricht nicht mehr der Norm, hat durch eine beschränkte Nutzungsdauer ein „Ablaufdatum“ und muss laut Gesetzgeber deshalb aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden. Dies ergab eine Überprüfung. Nur von der beschränkten Nutzungsdauer wussten Gemeinde und die Kameraden bei der Anschaffung einst nichts.

„Für uns hieß es nun Alarmstufe Rot und sofortige Beschaffung von Ersatzbekleidung. Immerhin sind die Feuerwehr und ihre Einsatzbereitschaft oberste Pflichtaufgabe einer Gemeinde und wir lassen an der Sicherheit der Kameraden und Bürger auch nicht rütteln“, erklärte Bürgermeister Andreas Lysk jüngst im Gemeinderat, als die Beschlussfassung für überplanmäßige Ausgaben für Feuerwehrschutzausrüstung auf dem Plan stand.

Maßgeschneidert aber teuer

Zwar sieht der Gemeindehaushalt jährlich 1.500 Euro für die Wehr vor. Doch nicht rund 42.000 Euro. So viel kostet nämlich die neue Bekleidung. Damit sie lange nutzbar ist und hält, ließen sich die Weißkeißler nach einer Marktrecherche und Einholung von Angeboten sowie Mustern der Anbieter bei der Auswahl diesmal von Experten der Feuerwehr Weißwasser und der Berufsfeuerwehr Dresden beraten. Entschieden wurde sich letztlich für den Kauf bei einem Anbieter aus Weinstadt.

Laut Bürgermeister Andreas Lysk habe dieser die Kameraden dadurch überzeugt, dass seine Kleidung unter anderem Reflektoren hat und somit das Tragen von Warnwesten durch die Kameraden nicht mehr nötig ist. Außerdem enthalte jedes Kleidungsstück einen Chip zur Prüfung der Anzahl der Waschvorgänge sowie eine Gore-Tex-Menbrane, die zum Waschen entnommen werden könne. Die Ausrüstung werde für jeden Kameraden maßgeschneidert konfektioniert. „Wenn sie in ein paar Jahren nicht mehr passt, gibt es eine Diät“, sagte Lysk mit Blick auf die Kosten scherzhaft und fügte hinzu: „Ich hoffe, die Kleidung hält diesmal 20 Jahre.“

 Der Wunsch des Gemeindechefs ist angesichts der Ausgaben nachvollziehbar. Die Neuanschaffungen kosten 41.598,99 Euro. Davon werden 40.099 Euro, laut einstimmigem Ratsbeschluss, von den 70.000 Euro genommen, die das Land Sachsen 2020 vorerst letztmalig jeder Kommune zur freien Verfügung bereitstellt. Die Restsumme wird vom Wehrkonto genommen.

Angeschafft werden für alle Kameraden jeweils eine Uniform für den Brandeinsatz, die etwas dünner ist, dickere Bekleidung für Technische Hilfeleistungen sowie zwei Reservesätze der Feuerwehr-Schutzausrüstung. Wann die Kleidung „ausgemessen“ und geliefert wird, ist nicht bekannt. Solange werden die alten Uniformen getragen.

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