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Neue „Schmuckstücke“ im Kromlauer Park

Nach der Schloss-Sanierung ist auch das Umfeld aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Und es gibt weitere Gestaltungspläne.

Von Sabine Larbig
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Noch brauchen die Anpflanzungen im neu gestalteten Schlossumfeld viel Pflege. Niko Gamke von der Firma Garten Eden kümmert sich daher, wie andere Kollegen, regelmäßig um die rund 70 neuen Rhododendren, Sträucher und Bäume.
Noch brauchen die Anpflanzungen im neu gestalteten Schlossumfeld viel Pflege. Niko Gamke von der Firma Garten Eden kümmert sich daher, wie andere Kollegen, regelmäßig um die rund 70 neuen Rhododendren, Sträucher und Bäume. © Joachim Rehle

In Kromlau ist man dem Ziel, den einstigen Herrschaftssitz im Park künftig als weit über regionale Grenzen bekanntes Hochzeitsschloss zu etablieren, wieder einen Schritt näher. Nachdem in den Vorjahren das Schloss samt angebautem Saal aufwendig saniert, ein Trauzimmer und Ferienwohnungen im Gebäude geschaffen wurden und das gegenüberliegende Kavaliershaus eine Hochzeitssuite erhielt, hat sich nun ebenfalls das Umfeld stark verwandelt. Nach historischem Vorbild wieder errichtet wurden seit Herbst 2021 Schlossgraben und ein kleiner Teich auf der Schlosswiese. Gespeist werden sie mit Regenwasser, das über ein Rohrsystem von den Dächern der umliegenden Gebäude aufgefangen und eingeleitet wird. Um das durch die Firma Halw realsierte Grabenprojekt umsetzen zu können, musste parallel das gesamte Gelände angepasst und neu modelliert werden. Damit waren zudem die Sanierungen von Schlosstreppe, die am Grabenteich endet, sowie die Erneuerung der rund 1.600 Quadratmeter Wege um das Schloss erforderlich. Doch erst mit der Neubepflanzung des Gesamtbereiches, die im April durch die Firma Garten Eden abgeschlossen wurde, galten die Arbeiten als beendet.

Noch sind die Anpflanzungen jung und relativ klein, sind regelmäßige Pflege und Bewässerung nötig. Doch schon bald werden die – wie sollte es in Deutschlands größtem Rhododendronpark anders sein – rund 70 unterschiedlichen Rhododendronbüsche im Hang- und Dammbereich groß und ebenfalls „Schmuckstücke“ sein. Dazu wird gleichfalls die ungarische Eiche, die eine persische Eiche sein sollte, aber nicht lieferbar war, in der Nähe des Gesindehauses. Dieses an das Schloss angrenzende Gebäude soll, so der Wunsch der Gemeinde Gablenz, ebenfalls bald saniert werden. Künstler sollen hier in Ateliers einziehen, damit Parkbesucher sowie Gruppen ihnen bei der Arbeit zuschauen, Waren kaufen und an Kursen teilnehmen können.

Während die Finanzierung der rund 220.000 Euro teuren Gestaltung des Schlossumfeldes im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes der Gemeinde über das Förderprogramm „Lebendige Zentren“ gesichert war, muss das Gesindehaus noch warten, bis sich ein passendes Programm findet. Anvisiert ist, im Zusammenhang mit der Sanierung und Umgestaltung des Campingplatzes am Badesee Kromlau zum Ganzjahres-Campingplatz, die Finanzierung aus Geldern des Strukturwandelfonds. Noch ist offen, ob und wann der Millionen schwere Antrag berücksichtigt wird. Fest steht dagegen, dass an den Gesindehaus-Plänen festgehalten wird. Denn auch sie sind letztlich Bestandteil des Hochzeitsschloss-Projekts.

Die Buche am Schloss-Teich fiel Anfang April einfach um, stürzte in den Teich und begrub dabei das Schwanenhaus unter sich, welches unter der Last zerbrach
Die Buche am Schloss-Teich fiel Anfang April einfach um, stürzte in den Teich und begrub dabei das Schwanenhaus unter sich, welches unter der Last zerbrach © Sabine Larbig

Während Schloss, Umfeld und Pflanzen nun weitere Schmuckstücke im Kromlauer Park sind, verschwanden zwei andere mit dem „Mini-Sturm“ Anfang April. Es handelt sich um das ehemalige Schwanenhaus im Schloss-Teich, in dem zuletzt allerdings nur noch Enten brüteten, und eine riesige alte Buche. „Die sah von außen toll und gesund aus“, weiß Bürgermeister Dietmar Noack. Die Buche verlieh dem Schloss-Teich, in Verbindung mit dem Schwanenhaus, einen besonderen Anblick. Doch beim Sturm fiel der Baum plötzlich um und „donnerte“ in den Teich, begrub dabei das hölzerne Schwanenhaus unter sich. „Der Baum war, wie sich herausstellte, innen total morsch und vom Schimmelpilz befallen“, so der Bürgermeister zur Ursache des unerwarteten Vorfalls. Inzwischen sind die Überreste von Baum und Holzhaus weg. Dennoch seien es, laut Noack, bedauerliche Schäden.

Dafür gibt es bald einen anderen und neuen Blickfang. Auf der Schloss-Terrasse wird nämlich, wie schon zu herrschaftlichen Zeiten, die Amazone wieder stehen.

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