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Neuer Gehweg für Mühlrose

Nicht gegen das Vorhaben an sich haben die Schleifer Räte ihre Bedenken. Aber sie sehen noch Bedarf zur Nachbesserung.

Von Constanze Knappe
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Vom Abzweig Mühlrose zum Friedhof hin wird die Leag auf dem Groß Dübener Weg einen Gehweg bauen. Noch aber haben die Räte Vorbehalte gegen die geplante Art der Ausführung.
Vom Abzweig Mühlrose zum Friedhof hin wird die Leag auf dem Groß Dübener Weg einen Gehweg bauen. Noch aber haben die Räte Vorbehalte gegen die geplante Art der Ausführung. © Constanze Knappe

Schleife. Am Groß Dübener Weg in Schleife soll ein neuer Gehweg vom Umsiedlungsstandort Mühlrose zum Friedhof hin gebaut werden – mit dem Ziel, die fußläufige Anbindung sowie die verkehrliche Situation insgesamt zu verbessern. Aus Sicht der Gemeinde Schleife begrüßenswert, wie es Bürgermeister Jörg Funda (CDU) formulierte. Zum einen aus Gründen der Sicherheit, und zum anderen werde das Ortsbild verbessert, begründete er. Umgesetzt wird das Vorhaben durch die Lausitz Energie Bergbau AG (Leag). Der Gemeinde Schleife entstehen durch die Bauarbeiten keinerlei Kosten. In ihrer jüngsten Sitzung hatten die Gemeinderäte das Vorhaben lediglich „abzusegnen“. Dazu kam es jedoch nicht.

Die Räte haben erhebliche Bedenken an der geplanten Ausführung des Vorhabens und forderten Nachbesserung. Mario Klar (CDU) kritisierte, dass das Oberflächenwasser von den Feldern nicht einberechnet wurde oder größere Schneemengen. „Bisher hat ja der Graben viel Wasser abgefangen, welcher im Zuge der Bauarbeiten aber verschwindet“, gab er zu bedenken.

Nach Aussage des Planers gebe es solche Stark-Ereignisse nicht so oft, warf der Bürgermeister ein. Und genau darin sieht auch Max Lewa (WV SV Lok Schleife) ein Problem. „Der Planer geht vom Standard aus. Dort aber herrschen besondere Bedingungen durch das Gefälle und die Bepflanzung“, sagte er. Die Anwohner hätten deshalb große Bedenken, dass später die Versickerung nicht funktioniert, wenn der Graben weg ist. Er selber fürchtet, dass bei einer späteren Verschlammung eventuell hohe Kosten auf die Gemeinde zukommen.

Verantwortlichkeiten festschreiben!

Matthias Lampe (AfD) erachtet es deshalb für notwendig, die Haftung des Planers im Vertrag festzuschreiben. Eben, damit eventuelle spätere Kosten „nicht bei der Gemeinde hängenbleiben“. Dem pflichtete Wolfgang Goldstein (WV SV Lok Schleife) bei. „Es muss klar geregelt werden, wer wofür Verantwortung trägt und wer für Kosten bei Folgeschäden der Anwohner aufkommt“. Die Räte würden den genannten Weg ja nicht grundsätzlich infrage stellen, „obwohl er nicht allen Anliegern gefällt“. Es gehe also nicht um den Weg an sich, sondern um die Sorgen der Anwohner, erklärte er weiterhin.

In zweierlei Hinsicht besteht damit also noch Diskussionsbedarf: zum einen, was das Überschwemmungsgefälle angeht, zum anderen seien Verantwortlichkeiten festzulegen. „Dafür wollen wir eine Stellungnahme haben“, sagte Jörg Funda. Die Gemeinde Schleife werde den Planer, die Leag und den Beirat Umsiedlung Mühlrose darüber informieren. Das Thema wird den nächsten Technischen Ausschuss beschäftigen, „damit wir die Chance haben, nachzubessern“, so der Bürgermeister.

Mit dem Ende der Erschließungsarbeiten wurde im Sommer vorigen Jahres die Fläche für die Umsiedlung von Mühlrose am Nordrand von Schleife zur Bebauung freigegeben. Mittlerweile herrscht dort reges Baugeschehen. Auch einen neuen Friedhof Mühlrose gibt es bereits. Er war im Sommer 2020 angelegt und am Totensonntag der Nutzung übergeben worden. Der neue Friedhof Mühlrose befindet sich unmittelbar neben dem Friedhof Schleife, welcher auf dem geplanten neuen Gehweg fußläufig direkt zu erreichen sein soll.

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