Weißwasser
Merken

Respektabler Auftritt in Kaufbeuren

Die Lausitzer Füchse stellen den Tabellenzweiten vor einige Probleme, für einen Punkt reicht es am Ende aber nicht.

Von Marcel Pochanke
 4 Min.
Teilen
Folgen
Der erst 19-jährige Nikita Quapp (Bildmitte) im Tor der Lausitzer Füchse machte einmal mehr ein prima Spiel. Hier entschärft er eine Reisenchance des Kaufbeurers Mikko Lehtonen (rechts).
Der erst 19-jährige Nikita Quapp (Bildmitte) im Tor der Lausitzer Füchse machte einmal mehr ein prima Spiel. Hier entschärft er eine Reisenchance des Kaufbeurers Mikko Lehtonen (rechts). © Titus Fischer

Auf eine schwere Auswärtsfahrt am Sonntag nach Kassel, die nach einem anständigen Auftritt mit einer 4:1-Niederlage beim absoluten Spitzenteam der Liga endete, folgte am Dienstag schon die nächste: Ohne den verletzten Kapitän Clarke Breitkreuz ging es zu den Jokern nach Kaufbeuren, die als Tabellenzweiter besonders zu Hause eine Macht sind.

Von den Ausgangsbedingungen zeigten sich die Gäste aus der Lausitz aber unbeeindruckt. Sie waren von zwei schnell und gefällig nach vorn spielenden Mannschaften in der Auftaktphase sogar die gefährlichere. Gleich zweimal traf Lane Scheidl den Pfosten. Die Angreifer der Kaufbeurer waren bei Maximilan Adam und Co. gut aufgehoben. Eine Ausnahme war die Riesenmöglichkeit von Jere Laaksonen, der sich über links durchsetzte und frei vor Nikita Quapp am Füchse-Schlussmann scheiterte.
Phasenweise hatten die Joker dann große Probleme, sich aus der eigenen Zone zu befreien. Bei den Abschlüssen der Füchse fehlte je nach Betrachtungsweise etwas Genauigkeit oder ein wenig Glück.

Auch die Stürmer verteidigen stark

Eine gute Angriffssequenz brachte der Heimmannschaft dann die Führung, die sich so nicht unbedingt angedeutet hatte. Erst suchte Nicolas Appendino mit einem schönen Pass Joseph Lewis, der das Tor nicht traf. Noch im selben Angriff hielt Maximilian Hops von der linken Seite drauf, Quapp hatte keine freie Sicht auf den Puck, der im Füchse-Tor einschlug. Florian Thomas hätte sogleich das 2:0 nachlegen müssen, traf aber vor dem leeren Tor die Scheibe nicht.

Das zweite Drittel begann mit einer schnellen Strafe gegen Kaufbeuren und folglich mit Überzahl für Weißwasser – und mit dem 1:1-Ausgleich. Das Powerplay spielten die Füchse gut, Hunter Garlent nahm mehrere gefährliche Abschlüsse. Das Tor brachte aber eine Verlagerung von seiner rechten auf die linke Seite, von wo Jan Nijenhuis mit einem Direktschuss ins kurze Eck traf. Während die Füchse auch im diesem Durchgang die spielstärkere Mannschaft waren, blieben große Chancen Mangelware. Für Kaufbeuren war Hops nach einem geblockten Schuss im Gegenzug scheinbar auf und davon, wurde aber von Louis Anders noch eingeholt und entscheidend gestört – eine starke Abwehraktion, die sinnbildlich stand für die gute Zusammenarbeit auch in der Defensive, wo sich auch einer wie Goldhelm Hunter Garlent, an dem Abend in der Kapitänsrolle, für keinen Weg und kein Tackling zu schade war.

Die beste Gelegenheit für Füchse war eine zweite Überzahl, welche dieses Mal aber nicht von einem Torerfolg gekrönt wurde. Für den ESV Kaufbeuren bot sich mit Ende des Drittels die Chance, das Spiel einmal mehr auf den Kopf zu stellen. Weißwasser handelte sich eine doppelte Unterzahl ein, und John Lammers fand seinen kongenialen Partner Tyler Spurgeon vor dem Füchsetor. Eine oft trainierte und oft erfolgreiche Kombination, die auch hier zum gewünschten Ergebnis, dem 2:1, führte. Mit dieser Führung im Rücken spielte Kaufbeuren anfangs des Schlussdrittels erstmals druckvoll wie ein Tabellenzweiter. Stark auch die Aktion von Simon Schütz, der nach seinem Sturz den Schiedsrichter informierte, dass er ausgerutscht war. sodass eine angezeigte Strafe gegen Weißwasser nicht ausgesprochen wurde.

Stattdessen spielten die Füchse bald in Überzahl, nachdem Roope Mäkitalo nach einem Stockeinsatz von Appendino blutend vom Eis in die Kabine geleitet werden musste. Von der 2+2-Minutenstrafe hatten sie aber nicht viel, weil sich Zauner für einen Scheibenverlust bei seinem Gegenspieler hart revanchierte und seinerseits auf die Strafbank musste. Eine der besten Gelegenheiten für Weißwasser, und das ist die gute Nachricht, hatte in der Schlussphase Roope Mäkitalo. Der Finne kehrte zurück aufs Eis und wird auch am Freitag beim Auswärtsspiel in Heilbronn zur Verfügung stehen. Für den Ausgleich reichte es an diesem Abend trotz einer guten Leistung aber nicht mehr.