Rietschen veranstaltet erstmals eine „Woche der Vereine“

Rietschen. Es ist erstaunlich, dass in einer Gemeinde wie Rietschen mit knapp 3.400 Einwohnern über 30 Vereine bestehen. Damit dürfte für Jung und Alt die Qual der Wahl eigentlich groß sein. Reichen die Angebote doch von A wie Angeln über H wie Hundesport und Heimatverein bis Z wie Züchter von Bisons. Hinzu kommen traditionelle Karnevals-, Feuerwehr- und Sportvereine und regionale „Exoten“ wie Kinoverein oder Erlichthof-Gaukler.
Trotz, oder wegen, der Bandbreite und eines Generationenwechsels haben viele Vereine aber Probleme mit Bekanntheitsgrad oder Mitglieder-Neugewinnung. Da dies nicht nur in Rietschen so ist, hat sich der örtliche Kulturverein entschlossen, eine „Vereinsmesse“ als komprimiertes Angebot auf die Beine zu stellen, bei der örtliche und regionale Vereine mitmachen und für sich werben können.
Die Messe mit Präsentationsständen, interaktiven und kreativen Ideen, Mitmach-Angeboten, Expertenberatungen rund ums Thema Vereinsarbeit und Gesprächsrunden ist am 27. Oktober, von 16 bis 19 Uhr, im Fema-Gebäude und Außenbereich. Zudem gibt es zwei Tanz-Workshops für Kinder und Erwachsene im Fema-Saal – einmal Hip-Hop-Street-Style mit Christine Derichs und ein Zumba-Event – am 28. Oktober, von 10 bis 15 Uhr. Außerdem haben Interessenten die Möglichkeit, vom 23. bis 27. Oktober in Vereine reinzuschnuppern, dort beim Spielbetrieb zuzuschauen oder kostenlos an Trainingsstunden teilzunehmen. „Vereine sind der Kitt der Gesellschaft. Sie zu erhalten, zu stärken, zu vernetzen, ist wichtig. Nicht nur in unserer Gemeinde“, begründet Tilmann Havenstein, der Kulturverein-Vorsitzende die Idee für die „Woche der Vereine“ in Rietschen.
Bislang kümmerte sich der 2017 gegründete und 18 Mitglieder zählende Verein vorrangig um die Durchführung von Tanz-Workshops oder ein Oktoberfest. Mit der Vereinswoche wird Neuland betreten. Ein Grund, weshalb man sich schon im Vorjahr um Fördermittel bei der Sparkassenstiftung bewarb und letztlich 8.800 Euro bekam. Diese Gelder, so Vorstandsmitglied Nancy Nadebor, seien unverzichtbar für Werbung, Anmietung des Fema-Gebäudes, die Fachreferenten, kostenlose Trainingszeiten, andere Kosten sowie für die gastronomische Versorgung der Teilnehmer und Gäste von Messe und Tanz-Workshops und einem öffentlichen Abschlusstag. Der findet am 29. Oktober, von 10 bis 13 Uhr, im Rietschener „Arschleder“ mit Gesprächen, Bildern von der Woche und gemütlichem Beisammensein statt.
„Jetzt hoffen wir natürlich auf viele teilnehmende Vereine und Mitteilungen zu offenen Trainings- und Treffzeiten und natürlich auf ganz viele neugierige Besucher, die sich letztlich irgendwo mit einbringen“, erklärt Sarah Hilke. Komme die Messe an, wolle der Kulturverein das Angebot in loser Folge weiterführen. Zudem habe man durchaus weitere Ziele. „Unser Wunsch wäre es, dadurch die Tradition der einstigen Sportlerbälle der Region in Rietschen wieder neu beleben zu können. Schließlich liegen wir mittendrin und wir haben ein geeignetes Kulturhaus. Abgesehen davon könnte die Ball-Idee thematisch mit den Vereinen als Frühlingsnacht, Fischer- oder Hubertusfest entwickelt werden. Die Vereinswoche birgt also durchaus Potenzial für die ganze Region“,umschreibt Nancy Nadebor einen weiteren Aspekt.
Anmeldung der Vereine: bis zum 5. Oktober unter [email protected]