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Stromkrise: Boxberg will Energiegenossenschaft gründen

Bezahlbarer Strom für die Bürger der Gemeinde ist das Ziel. Diese können sich selbst mit kleinen Einlagen beteiligen.

Von Constanze Knappe
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© Symbolfoto: dpa/Patrick Pleul

Boxberg. Auf Initiative des Vereins Perspektive Boxberg soll im Dezember eine Energiegenossenschaft gegründet werden. Großes Ziel ist die Versorgung der Bürger mit bezahlbarem Strom. Damit wolle man zugleich energie-autark und unabhängiger von globalen Krisen werden, verlautbart das Gründungs-Team. Zu einer ersten Veranstaltung waren die Bürger jetzt ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Die etwa 20 Interessenten nahmen von dem sehr informativen Abend viele Hinweise und Anregungen mit. Weitere Termine soll es in den nächsten Wochen in den Ortsteilen Uhyst, Reichwalde und Klitten geben.

Eine Genossenschaft sei die demokratischste Form eines Unternehmens. Anteile könne jeder erwerben. Unabhängig von deren Höhe habe jedes Mitglied nur eine Stimme. In der Vollversammlung entscheidet die Mehrheit, welche Projekte wann, wie und wo angegangen werden. Das Gründungs-Team stellte aber nicht nur solche grundsätzlichen Aspekte für eine als Wirtschaftsbetrieb agierende Genossenschaft vor. Selbstverständlich ging es auch darum, was das für die beabsichtigte Gründung der Energiegenossenschaft Boxberg eG bedeutet. „Die Bürger können sich mit kleineren und mittleren Summen beteiligen“, fasste es Armin Hoffmann (WV Kringelsdorf) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zusammen. Statt Geld als Genossenschaftsanteil könnten sie aber genauso gut eine bereits auf dem Dach ihres Wohnhauses installierte Solaranlage einbringen. Ohnehin würde zunächst angestrebt, kleinere Photovoltaik-Anlagen zu bauen und zu betreiben – und das auch auf den Dächern öffentlicher Gebäude in der Gemeinde, so Armin Hoffmann weiter.

Wie vom Gründungs-Team zu erfahren war, soll die erste Solaranlage „schon sehr bald ans Netz gehen“. Weitere Anlagen sollen folgen, bis die Genossenschaft groß genug sei, um selbst als Stromhändler aufzutreten. Das ermögliche dann günstige Tarife, die auch langfristig konstant bleiben sollen. Mitglied der Energiegenossenschaft könne man bei deren Gründung werden, aber auch später noch beitreten. „Je mehr wir sind, desto eher sind wir gemeinsam energie-autark“, wirbt das Gründungs-Team für das Mitmachen.

Mit Solar-Energie Kosten einsparen: das wurde im Juli im Gemeinderat diskutiert, als es um die Erhöhung der Elternbeiträge in den Kitas wegen gestiegener Betriebskosten ging. Dass man durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Kitas die Eltern entlasten könnte, war ein Argument dabei. Es hieß aber auch, dass es einigen Vorlaufs bedürfe, bis sich die Einsparung durch Solar-Energie in den Elternbeiträgen auswirke. Mit der Gründung der Energiegenossenschaft Boxberg könnte das womöglich etwas schneller gehen.