SZ + Weißwasser
Merken

Wie Weißwasser Energie sparen will

In Schwimmhalle und Rathaus wurden erste Maßnahmen umgesetzt. Fürs Eisstadion folgt eine Krisensitzung. Ende des Monats entscheiden die Stadträte.

Von Constanze Knappe
 3 Min.
Teilen
Folgen
Die Fontänen am Wasserturm in Weißwasser werden im Oktober abgestellt werden.
Die Fontänen am Wasserturm in Weißwasser werden im Oktober abgestellt werden. © cok

Weißwasser. Die Stadt Weißwasser setzt die seit dem 1. September geltende Energieeinsparverordnung um. Darüber informierte zu Beginn dieser Woche Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) beide Ausschüsse des Stadtrates. Nur bis höchstens 19 Grad Celsius werden die Büros im Rathaus beheizt. Was die Beleuchtung von Denkmälern angeht, hat Weißwasser „im Gegensatz zu anderen Städten nur wenige Entscheidungen zu treffen“. Dabei gehe es lediglich um die Beleuchtung des Glasmacherbrunnens. Bei dem erst am 11. Juli eingeweihten Fontänenfeld vor dem historischen Wasserturm habe man bereits die Laufzeiten reduziert. Wie der OB mitteilte, werde die neugestaltete Anlage ohnehin im Oktober winterfest gemacht. Dazu werden Strom und Wasser abgestellt.

Für die am 1. September wieder in Betrieb gegangene Schwimmhalle wurden bereits erste Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt. Darauf haben sich die Räte während der Sommerpause auf digitalem Wege verständigt. Die Wassertemperatur in beiden Becken wurde auf 26 Grad Celsius reduziert.

Damit kommt die Stadt einer Empfehlung für Bäderbetriebe nach. Das ganz kleine Becken steht nicht zur Verfügung. „Eine Schließung der Schwimmhalle ist nicht erstrebenswert, weil der Schulsport mit den Schwimmkursen durchgeführt werden muss“, betonte Pötzsch. Die Entscheidung darüber hänge jedoch von Bundesverordnungen ab. Auch sei man mit anderen Kommunen im Austausch, um gegebenenfalls Schwimmkurse verlegen zu können. Die Sauna öffnet nach Abstimmung mit den Räten nur noch an drei Tagen in der Woche.

Weit schwieriger stellt sich jedoch die Situation in der Eisarena dar. „Wir haben die Eisstärke auf das minimal mögliche Maß reduziert, um Profispiele durchführen zu können. Auch bei der Umlauf-Temperatur haben wir geringfügig nachgesteuert. Aber die Halle läuft schon so sparsam wie möglich“, erklärte der OB. Aufgrund der Preisexplosionen am Energiemarkt rechnet man im Rathaus mit Mehrkosten von 250.000 bis 300.000 Euro für die Saison. Noch in dieser Woche soll es eine Krisensitzung mit den Hockeyverbänden geben. Man werde sich da über ein Schreiben an die Landespolitik verständigen.

Als „übel“ bezeichnete er die Situation auch für die Unternehmen in Weißwasser. Nach dem Austausch mit einigen Firmenchefs ist Torsten Pötzsch der Überzeugung, dass es für die Wirtschaft Entlastungen ähnlich der Corona-Hilfen geben muss.

Wegen der Energiekrise werden seit Wochen alle städtischen Objekte genauestens unter die Lupe genommen mit Blick auf ihr Einsparpotenzial an Strom und Gas – und im Hinblick auf den befürchteten Blackout als schlechtestes Szenario. „Die Einsparungen sind notwendig, um die Energiekrise zu überstehen“, bekräftigte OB Pötzsch in beiden Ausschüssen. Am 27. September soll die Analyse dem Stadtrat vorgestellt werden, um Entscheidungen über weitere Einsparungen zu treffen.