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So startet die Volkshochschule ins neue Schuljahr

„Bilder treffen Musik“, so heißt es zum Semesterstart in der Volkshochschule in Weißwasser. Die Bildungseinrichtung hat aber noch viel mehr zu bieten.

Von Constanze Knappe
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Freuen sich auf den Semesterstart in der Volkshochschule Dreiländereck in Weißwasser: Katrin Delitz (Sprachen/Politik/Integration), Theresia Rothe (Gesundheit/Beruf) und Karola Petrick (Kultur/Kleine Galerie – v.l.n.r.)
Freuen sich auf den Semesterstart in der Volkshochschule Dreiländereck in Weißwasser: Katrin Delitz (Sprachen/Politik/Integration), Theresia Rothe (Gesundheit/Beruf) und Karola Petrick (Kultur/Kleine Galerie – v.l.n.r.) © Joachim Rehle

Wie lässt sich Musik in Szene setzen? Dieser Frage geht eine neue Ausstellung der Volkshochschule Dreiländereck in Weißwasser nach. Unter dem Titel „Bilder treffen Musik“ zeigt sie Bilder, Grafiken und Fotografien aus dem Mal- und Grafikkurs sowie der Fotoakademie der Volkshochschule. Unter Anleitung der Kursleiter Gudrun Feuerriegel, Jörg Tausch und André Schulze entstanden in den vergangenen Monaten Arbeiten in unterschiedlichen Techniken und mit verschiedenen Materialien. Wie dabei Musik in Bewegungen und Emotionen eingefangen, die Musiker ins rechte Licht gerückt wurden, ist überaus sehenswert. Kunst im Einklang eben. Ausgestellt sind die 20 Kunstwerke aber nicht – wie sonst üblich – in der Kleinen Galerie der VHS. Am Freitag traf man sich zur Eröffnung in der Kreismusikschule Dreiländereck in Weißwasser.

Damit startet die Volkshochschule ins neue Semester. „Die Ausstellung kann ein Anreiz sein, sich selber mal wieder handwerklich oder künstlerisch zu betätigen, die eigenen Fähigkeiten auszutesten“, sagt Karola Petrick, die für den Fachbereich Kultur und die Kleine Galerie zuständig ist. Die Bandbreite ist vielfältig und reicht von Malworkshops „Herbst in Öl“ (neu) oder zur Spachteltechnik bis zum Formen und Gestalten mit Ton, ein ebenfalls neues Angebot in Weißwasser. Wer kreativ sein will, kann das ebenso bei Adventsfloristik, im Pralinenseminar oder beim Bauchtanz. Und die „Kleine Fotoakademie“ widmet sich diesmal fotografischen Experimenten.

Vorträge von Landeskunde bis Kunstgeschichte bieten den vielzitierten Blick über den Tellerrand. Dabei müsse man aber keine Angst haben, etwas nicht zu verstehen. Die Leipziger Kunsthistorikerin Dr. Marianne Risch-Stolz, vermag es, auch Laien für altniederländische Malerei, den Symbolismus oder Mondscheinlandschaften zu begeistern. Exkursionen ins Brandenburgische Apothekenmuseum, die Lausitzer Kunsthalle in Cottbus oder Atelierbesuche wie bei Designerin Anne Rößler in Spremberg vervollständigen das Programm. Im Bereich Gesundheit ist die Vielfalt der Angebote ebenfalls sehr groß.

Sogar Schwedisch im Online-Kurs

Im neuen Semester setzt die VHS auf eine Mischform aus Präsenz- und Online-Angeboten und versucht, „das Beste aus beiden Welten zu verbinden“, wie es Katrin Delitz formuliert, die in Weißwasser für Sprachen, Politik und Integration zuständig ist. Mit Online-Kursen habe man in den zwei Jahren der Pandemie gute Erfahrungen gemacht, auch in technischen Fragen. Die Mitarbeiter helfen bei der Registrierung auf der Plattform der VHS. Dort können die Kursteilnehmer selbst außerhalb des Unterrichts in Kontakt bleiben, was gern genutzt wird. Online sind Angebote möglich, die es als Präsenz-Kurse nie geben würde, weil Interessenten aus dem ganzen Landkreis kommen, aber im Winter abends nicht so weit fahren würden. Wie etwa der Schwedisch-Kurs, in dem sogar jemand aus Markkleeberg dabei ist. Die Dozentin des Italienisch-Kurses ist weggezogen, was eigentlich das Ende bedeutet hätte. Sie macht jetzt sehr zur Freude der Teilnehmer, online weiter. „Sie kannten sich nur übers Internet und haben sich zum Semesterabschluss beim Italiener in Görlitz das erste Mal persönlich getroffen“, erzählt Katrin Delitz schmunzelnd.

Bei den Sprachen deckt die VHS die Klassiker ab. In Englisch gibt es zwei Kurse Konservation mit 90 Minuten Zuhören und Reden als „schöne Gelegenheit für freies Sprechen“, wie es Katrin Delitz nennt. In den Themen richtet sich die Muttersprachlerin des Kurses nach den Wünschen der Teilnehmer. Für alle Sprachkurse gilt: Wer unsicher über die jeweiligen Voraussetzungen ist, kann sich gerne beraten lassen.

Kontrovers-Reihe wird fortgesetzt

Im Bereich Politik wird die Reihe „Kontrovers vor Ort“ in Zusammenarbeit mit dem SKZ Telux fortgesetzt. Bis Ende November sind fünf Termine geplant: unter anderem zum Russland-Ukraine-Konflikt, der Inflation und der Frage, wie politisch Sport ist. In der Reihe „Regional – saisonal“ werden Exkursionen zu Landwirten, Handwerkern und anderen Erzeugern angeboten, zum Beispiel zu Tusches Fischzucht nach Rietschen. Es wird den Fragen nachgegangen, wie sich regionale Produzenten aufgestellt haben und worin der Unterschied zu Supermarktprodukten besteht.Zwei philosophische Nachmittage wird es wieder geben. Außerdem kann man online den Muskauer Park besuchen. Sozusagen aus der Not heraus geboren, fand während der Schließung im Vorjahr ein Vortrag zum Fürst-Pückler-Park online statt. Die Referentin Brigitte Haraszin hatte daran selber so viel Freude, dass daraus drei Vorträge als virtuelle Spaziergänge wurden.

Im Herbst endlich durchstarten

Nach zweimal Notbremse in den Corona-Jahren wünscht man sich in der Volkshochschule einen Herbst ohne Schließung, „um endlich wieder ordentlich arbeiten zu können“. Die meisten Kursleiter hielten trotz der zwangsweisen Pandemie-Auszeit zur Stange. Auch sie sind froh, dass es wieder losgeht. Das Programm enthält viel Neues, auch einiges Ausgefallenes wurde noch einmal neu aufgelegt. Ob Anfänger oder fortgeschritten: Wer aktiv werden will, findet darunter etwas für sich.

Alles in allem 92 Veranstaltungen – Kurse, Vorträge, Exkursionen und Bildungsfahrten – mit 30 Dozenten hält die Volkshochschule in Weißwasser in diesem Semester bereit. Das Programmheft ist an den bekannten Auslagestellen in Stadt und Umkreis zu haben. „Wir freuen uns sehr, dass sich das Haus wieder füllt. Und wenn mit Schulbeginn nun die Routine wieder da ist, dann gucken die Leute auch wieder ins Heft“, erklärt Katrin Delitz. Die Auflage von 1.500 Exemplaren für den ganzen Kreis sei nicht so viel, räumt sie ein. Ohnehin rät sie, sich auf der Website der VHS zu informieren. Dort finde man dann auch, ob das gewünschte Angebot tatsächlich stattfindet, was sich nach der Teilnehmerzahl richtet und gerade bei Einzelveranstaltungen zu ausgefallenen Themen nicht von vornherein garantiert werden könne.

Die Ausstellung „Bilder treffen Musik“ aus der Musikschule Weißwasser soll übrigens noch in anderen Einrichtungen gezeigt werden, etwa in der Christian-Weise-Bibliothek in Zittau. Eine neue Ausstellung in der Kleinen Galerie der VHS Weißwasser gibt es ebenfalls. Dort wird ab 11. September Bodypainting von Marika Strobel als eine besondere Kunstform gezeigt.

Anmeldung/Infos: VHS Dreiländereck, Geschäftsstelle Weißwasser, Jahnstraße 50, Telefon 03576 27830 oder hier.

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