Weißwasser
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Die Füchse starten mit Sieg in die Saison

Gegen die Heilbronner Falken erleben die Lausitzer Fans Dramatik bis zur letzten Sekunde.

Von Frank Thümmler
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Das ist der Schütze des ersten Saisontores für die Lausitzer Füchse: Roope Mäkitalo zieht vor dem Heilbronner Kapitän Christopher Fischer ab.
Das ist der Schütze des ersten Saisontores für die Lausitzer Füchse: Roope Mäkitalo zieht vor dem Heilbronner Kapitän Christopher Fischer ab. © Gunnar Schulze

Die Lausitzer Füchse haben das erste Saisonspiel gegen die hoch eingeschätzen Heilbronner Falken mit 4:3 gewonnen. Dabei gaben die Weißwasseraner vor 2.281 Zuschauern eine frühe 2:0-Führung wieder her. Spielentscheidend war letztlich ein Doppelschlag zu Beginn des Schlussdrittels von Mäkitalo und Scheidl. Nach dem Anschlusstreffer der Gäste in der Schlussminute musste noch einmal gezittert werden. Bereits am Sonnabend bricht die Mannschaft nach Ravensburg auf, zu einem der Mitfavoriten, gegen die am Sonntag ab 18.30 Uhr gespielt wird.

Schon vor Beginn des ersten Saisonspiels wurde es emotional: Die vor wenigen Wochen verstorbene Vereinslegende Klaus Hirche, der „Mann mit der schwarzen Maske“, wurde geehrt, mit bewegenden Worten, einer Erinnerung an seine große Karriere auf dem Eis und sein Leben nach seiner aktiven Karriere. Bei der Schweigeminute hätte man trotz der knapp 2.300 Zuschauer eine Stecknadel fallen hören können. Aber dann endlich begann das Spiel.

Die Heilbronner zeigten gleich, dass sie in Weißwasser punkten wollten – mit einem starken ersten Wechsel inclusive dem ersten Torschuss sowie sehr harten Checks, unter denen der neue Füchse-Verteidiger Sebastian Zauner besonders leiden musste. Auffällig: Die Schiedsrichter ließen viel laufen. Die Füchse kamen schnell besser ins Spiel, Stürmer Hunter Garlent sorgte gleich für viel Unruhe. Als dann die Füchse einen Schuss blockten und Dominik Bohac sofort einen Pass auf den startenden Roope Mäkitalo spielte, entstand eine 2:1-Situation, die der Finne mit einem Schuss ins lange Eck zum umjubelten Führungstreffer abschloss (7.). Direkt im Anschluss hatten die Heilbronner frei im Slot und nach einem Alleingang zwei große Chancen zum Ausgleich, aber der junge Füchse-Torwart Nikita Quapp war zur Stelle. Den Füchsen gelang nach einem Fehler der Gäste des 2:0. Kapitän Clark Breitkreuz kam an einen Querpass der Heilbronner im eigenen Drittel und versenkte die Scheibe aus sieben Metern im Tor. Die Heilbronner waren jetzt gefordert und erhöhten das Tempo. Die Füchse gerieten mächtig unter Druck, ein ums andere Mal musste Goalie Quapp sein Können zeigen, während seinen Vorderleuten zu wenig Entlastung gelang. Der Anschlusstreffer war eine logische Folge, auch wenn er nach einem krassen Abwehrfehler fiel. Nach einem Fehlpass vor dem eigenen Tor hatte Lautenschläger aus Nahdistanz keine Mühe, einzuschießen (19.).

Das Mitteldrittel begann mit dem Ausgleich der Gäste. Ein Stürmer konnte relativ unbedrängt aus Nahdistanz abschließen, Quapp zwar noch halten, aber beim Abpraller war Blackwater zur Stelle. Die Füchse taten sich weiterhin sehr schwer: kaum ein gelungener Aufbau, einige Fehler im eigenen Drittel und Großchancen für die Gäste, bei denen immer wieder Torwart Quapp gefragt war. Breitkreuz holte dann eine erste Strafe gegen die Gäste heraus. Das gute Überzahlspiel der Füchse mit vielen Abschlüssen brachte aber keinen Treffer. Insgesamt aber blieben die Heilbronner überlegen. Das Unentschieden nach zwei Dritteln schmeichelte den Füchsen.

Zu Beginn des Schlussdrittels holten sich die Gäste eine ungeschickte Strafe im Füchse-Drittel, die die Gastgeber prompt zum 3:2 nutzten. Mäkitalo spielte vor das Tor auf den lauernden Breitkreuz, ein Heilbronner stellte den Schlittschuh dazwischen, der Puck prallte ins Tor. Nur xx Sekunden jubelten die Füchse-Fans über das 4:2 – ein Co-Produktion der beiden neuen ausländischen Stürmer: Der Finne Henritius eroberte die Scheibe gegen zwei Hilbronner im hinter der gegnerischen Grundlinie und fand mit einem Rückpass den heranstürmenden Scheidl, der die Scheibe ins Netz hämmerte (43.). Noch aber war viel Zeit auf der Uhr. Die Heilbronner versuchten auch alles, gingen höheres Risiko und setzten das Füchse-Tor unter Druck. Aber erst hielt Torwart Quapp sicher, dann konnten sich die Füchse immer wieder befreien. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende nahmen die Gäste ihren Torwart vom Eis. Eine Minute später kassierte Füchse-Kapitän Breitkreuz eine Strafe. Die Füchse verteidigten geschickt, aber 55 Sekunden vor dem Spielende gab es eine unübersichtliche Situation, mit einem Spielerberg im Torraum und dem Puck am Ende im Tor. Die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis – und gaben den Treffer. Obwohl die Heilbronner Füchse-Spieler auf Torhüter drauf geschoben hatten und der so nicht mehr eingreifen konnte. Es durfte noch einmal gezittert werden. Quapp musste direkt nach dem Anbully auch noch einmal retten, dann spielten seine Vorderleute die zeit clever herunter. Die Fans zählten die letzten Sekunden herunter und brachen in Jubel aus. Klaus Hirche hätte es gefallen.