Im dritten Drittel bricht der Bann

Die Lausitzer Füchse haben das ungewohnte Montagspiel gegen die Freiburger Wölfe vor (nur) 822 Zuschauern mit 4:1 gewonnen. Seit Sonntag sind wieder mehr Zuschauer bei Sportveranstaltungen erlaubt, die Füchse hätten bis zu 1.500 Zuschauer in die wee-Eisarena lassen dürfen, aber der ungewöhnliche Wochentag hielt wohl viele ab. Zwei Drittel lang blieb die hartumkämpfte Partie torlos, aber dann brachen die Füchse den Bann.
Aus Füchse-Sicht war dieses Spiel wie ein Play-off-Spiel: Nur Siege lassen die Chancen auf einen Pre-Play-off-Platz und damit vorzeitigen Klassenerhalt weiterhin realistisch erscheinen. Trainer Väkiparta hatte die Reihen umgestellt, Mäkitalo in die Top-Reihe zu Quenneville und Garlent, Roßmy dafür zu Valentin und Müller. Dazu gab es eine „Youngster-Reihe“ mit Visner, Fleischmann und Detig.Die Füchse begannen mit viel Druck, Roßmy hatte gleich zwei gute Aktionen, Mäkitalo einen Abfälscher, Mueller eine guten Abschluss. Auf der anderen Seite hatten die Füchse Riesenglück, als nach einem Durcheinander in der Abwehr der Freiburger Kiefersauer aus Nahdistanz den Pfosten traf. Im Gegenzug konnte Garlent nur durch ein Foul am Torabschluss gehindert werden. In der Überzahl kombinierte die Füchse gut, hatten durch Quenneville eine gute Chance, aber der Freiburger Torwart Cerveny hielt. Eine erste Unterzahl überstanden die Füchse relativ problemlos. Die Füchse machten weiter Druck, liefen aber nach einem nicht gegeben Foul aber in einen 3:1-Konter – Torwart Hungerecker rettete. Das erste Drittel blieb am Ende leistungsgerecht unentschieden – torlos.
Nach einigen Minuten im Mitteldrittel inklusive einer schwachen Füchse-Überzahl übernahmen die Freiburger immer mehr das Kommando. Torwart Hungerecker rückte immer mehr in den Mittelpunkt, musste auch gegen einen unbedrängt auf ihn zulaufenden Freiburger retten. Auf der anderen Seite brachten die Füchse den Puck oft in Richtung Cerveny-Tor, aber der Freiburger Torwart ließ kaum prallen und so richtig gefährlich wurde es nicht. So blieb es nach zwei Abschnitten torlos, wobei die Freiburger in vielen Aktionen zielstrebiger wirkten und einem Tor näher waren.
Das Schlussdrittel begannen die Füchse gleich mit viel Druck der Top-Reihe und mehreren Schüssen, die allesamt Beute von Torwart Cerveny wurden. Dann gab es aber die nächste Überzahlchance. Diesmal klappte es. Garlent spielte vor dem Tor Roßmy an, der den Puck geschickt annahm, damit den Torwart schon ausspielte und den Puck einschob – endlich das 1:0 (43.). Die Freiburger natürlich gleich zu antworten. Hungerecker wurde gleich mehrfach gefordert. Es ergab sich eine weitere Überzahlchance für die Füchse, als Mueller gefoult wurde. Und wieder nutzen die Füchse das. Garlent sah diesmal Quenneville neben dem Tor, spielte die Scheibe scharf richtig Schläger, und der Füchse-Topscorer ließ die Scheibe akrobatisch durch die Beine ins Tor abtropfen. Eine Vorentscheidung war das 2:0 gut elf Minuten vor Schluss natürlich noch nicht, zumal der junge Raab unnötig eine Strafe kassierte, als er den Puck aus dem Drittel befördern wollte, aber die Scheibe über die Bande beförderte. Es dauerte nur wenige Sekunden, als ein Zweikampf um den Puck unglücklich für die Füchse endete und am Ende Topscorer McLellan nach einem Querpass vor dem leeren Tor frei stand. Die Füchse hatten die perfekte Antwort. Garlent und Mäkitalo spielten bei einem 3:2-Konter Quenneville völlig frei, der sich die Chance vor dem Tor nicht entgehen ließ und den Zwei-Tore-Abstand wiederherstellte. Die Gäste schienen danach etwas die nerven zu verlieren, erst recht als sie eine weitere Strafe wegen eines Beinstellens kassierten. Roßmy ging vor dem Tor zu Boden, wegen eines vermeintlichen Stockstichs in den Unterkörper, aber die Schiedsrichter hatten es nicht gesehen und auch auf Video war ein Foul nicht sicher zu erkennen. Jetzt war Gift in der Partie. Drei Minuten vor Schluss nahmen die Gäste eine Auszeit. Zwei Minuten vor Schluss nahmen die Freiburger den Torwart vom Eis. Die Füchse gewannen aber im eigenen Drittel die Scheibe, Roßmy spielte den durchstartenden Mueller an, der den Sack zu machte.
Endlich ein wichtiger Heimsieg für die Lausitzer Füchse, der die Hoffnung am Leben lässt. Das gilt aber nur, wenn dieser Sieg der Auftakt einer Serie war. Am Freitag kommt der Tabellensiebente Kaufbeuren in die wee-Eisarena. Dann sollten die Füchse auch wieder einmal die 1.000er-Zuschauermarke knacken.
Statistik
Lausitzer Füchse–EHC Freiburg 4:1(0:0, 0:0, 4:1)
Tore: 1:0 Bennet Roßmy 41:47 (Überzahl, Garlent, Hanusch), 2:0 Peter Quenneville 48:21 (Überzahl, Garlent, Hungerecker), 2:1 Tyson McLellan 50:25 (Überzahl, Allen, Pageau), 3:1 Peter Quenneville 50:42 (Mäkitalo, Garlent), 4:1 Richard Mueller 58:32(empty net, Roßmy, Hanusch)