Weißwasser
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Trostloser Füchse-Auftritt in Bad Tölz

Nach einem frühen Rückstand fehlt zwei Tage nach einem Überraschungssieg in Bietigheim das Aufbäumen.

Von Frank Thümmler
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Füchse-Torwart Tobias Ancicka musste in Bad Tölz siebenmal hinter sich greifen. Am 19-jährigen Schlussmann allein lag die klare Niederlager der Füchse aber nicht.
Füchse-Torwart Tobias Ancicka musste in Bad Tölz siebenmal hinter sich greifen. Am 19-jährigen Schlussmann allein lag die klare Niederlager der Füchse aber nicht. © Titus Fischer

Die Lausitzer Füchse konnten den Schwung des überraschenden 5:3-Sieges am Freitagabend in Bietigheim nicht nach Bad Tölz mitnehmen und unterlagen den Löwen klar mit 7:1 (3:0, 2:1, 2:0). Die Füchse waren nach dem Freitagabendspiel nicht die 600 Kilometer zurück nach Weißwasser gefahren um dann Sonntag wieder gut 600 Kilometer nach Bad Tölz zu fahren, sondern waren in Bietigheim geblieben, hatten dort zweimal übernachtet und am Sonnabend auch trainiert, um am Sonntag die rund 300 Kilometer nach Bad Tölz zu reisen. Gut getan hat ihnen diese angenehmere Verfahrensweise am Wochenende aber nicht. Sie lieferten in Bad Tölz das bislang wohl schwächste Saisonspiel ab, wobei Trainer Corey Neilson nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Thomas Reichel in den Reihen erneut umbauen musste.

Das Spiel begann ohne großes Abtasten. Die erste Chance hatte Füchse-Stürmer Lucas Dumont, der nach seinem Schuss erneut an den Puck kam, als der Tölzer Torwart Maximilian Franzreb die Scheibe fallen ließ, aber scheiterte. Auf der anderen Seite musste auch Füchse-Torwart Tobias Ancicka, der 19-Jährige durfte für Mac Carruth ran, ebenfalls prallen lassen, aber der Nachschuss ging vor bei. Die Gastgeber kamen dann besser ins Spiel. Die Füchse hatten Probleme, geordnet aus ihrem Drittel zu kommen. Ihre bis dahin größte Chance hatten die Tölzer, als die Füchse den Puck nicht aus dem Drittel brachten und schließlich Bires am langen Pfosten frei war und viel Netz vor sich hatte, aber der Tölzer schoss vorbei. Auf der anderen Seite setzte Kale Kerbashian zu einem tollen Solo an, verfehlte aber am Ende knapp das langeToreck.

Das erste Gegentor kassierten die Füchse dann nach einem Bully im Angriffsdrittel, als sie beim Versuch, den Puck im Drittel zu behalten zu viel riskierten und in einen 3:2-Konter liefen. Morrison hielt schließlich den Schläger in einen Sedlmayr-Pass und fälschte die Scheibe genau ins Dreiangel ab (13.). Die Füchse wollten ausgleichen, hatten aber bei einem Lattenschuss von Dietz Pech (15.), und Ex-Fuchs Franzreb hielt stark gegen Andres (17.). Dann reagierte Ancicka bei einer Riesenchance der Tölzer stark (18.). Wenig später war er aber geschlagen, als er einen Schuss unmittelbar nach einem Bully nicht sehen konnte und Tosto den Abpraller ins leere Tor bugsieren konnte. Eine Minute später stand es 3:0. Eberhardt hatte von der Blauen Linie geschossen, ein Füchse-Spieler die Scheibe abgefälscht. Ancicka war schon in der anderen Ecke. Kerbashian hatte dann allein vor dem Tor noch eine Chance, aber es ging mit einem für den Spielverlauf zu hohen 3:0 in die Drittelpause.

Das Mitteldrittel begannen die Füchse mit dem nächsten Schuss an die Torumrahmung durch Brad Ross (21.). In einer eigenen Überzahl spielten die Füchse dann ganz schwach, blieben ohne eigenen Torschuss. Und als schließlich das 4:0 fiel, diesmal musste Ancicka erneut einen Puck prallen lassen und French verwandelte den Abpraller geschickt (25.), war das Spiel frühzeitig entschieden. Beide Mannschaften spielten danach jeweils eine eigene Überzahl schwach, Bad Tölz war dem fünften Treffer nahe, als Füchse-Verteidiger Philipp Kuschel auf der Linie retten musste. Das 5:0 fiel dann doch, als nach einem Wechsel noch Unordnung bei den Füchsen herrschte. Die Tölzer spielten mit zwei schnellen Pässen erneut Tosto frei, der den Puck unmittelbar vor dem Tor zwar nicht richtig traf, aber trotzdem im Netz unterbrachte (34.). Nur fünf Sekunden später kamen die Füchse zu ihrem Ehrentreffer. Kerbashian gewann den Bully im Mitteldrittel nach vorn und spielte dann den durchstartenden Dumont an, der direkt abzog und Franzreb überwand. Hoffnung aber kam keine mehr auf, obwohl die Tölzer drei gute Chancen (jeweils allein vor Ancicka) vergaben, auch weil Füchse-Stürmer Dietz erneut Pech hatte und das Lattenkreuz traf.

Im Schlussdrittel machten die Gastgeber nicht den Fehler, den Füchsen zu einfache Tormöglichkeiten anzubieten. Die Weißwasseraner wirkten zwar optisch überlegen, aber zu den ganz großen Chancen kamen sie nicht. Viele Schüsse waren gut für den Tölzer Torwart Franzreb zu sehen und damit kein Problem. Auch in einer Überzahl gelang erneut nicht viel. Und als dann Torwart Ancicka über die Scheibe schlug, nutzten die Tölzer das zum 6:1 (51.). Läuferisch boten die Füchse auch danach noch viel, aber letztlich waren die Tölzer dem siebenten Treffer näher als die Füchse dem zweiten. Das Tor fiel dann auch kurz vor Schluss in Unterzahl, als Ancicka einen Schuss an die Schulter nicht festhalten konnte und McNeely abstauben konnte.

Viel Zeit, die Niederlage zu verdauen, haben die Füchse nicht. Bereits am Dienstag gibt es die Chance, sich zu rehabilitieren, zu Hause ab 19.30 Uhr gegen die Eispiraten Crimmitschau.