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THW-Kräfte haben Volkshaus-Fassade gesichert

Die Görlitzer Straße bleibt nach dem Volkshaus-Brand bis auf Weiteres gesperrt. Feuerwehr und Ursachenermittler für den Brand sind noch vor Ort.

Von Sabine Larbig
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Noch in der Nacht von Sonntag zu Montag baute das THW eine Stütze am Volkshaus an. Inzwischen stehen zwei Stützen an der Frontseite. Ob sie reichen, bleibt abzuwarten.
Noch in der Nacht von Sonntag zu Montag baute das THW eine Stütze am Volkshaus an. Inzwischen stehen zwei Stützen an der Frontseite. Ob sie reichen, bleibt abzuwarten. © Joachim Rehle

Weißwasser. Der Schock in Weißwasser sitzt tief, dass das Traditionsgebäude brannte. Indes reisten in der Nacht vom Sonntag zum Montag aus ganz Sachsen über 50 Mitglieder des Technischen Hilfswerks an, um die Gebäudefassade zu sichern. Aufgebaut wurden zwei Stützen.Errichtet wurden zudem sechs Messpunkte am Gebäude, um millimetergenau beobachten zu können, ob sich das Mauerwerk bewegt und dadurch weitere Sicherungsmaßnahmen erforderlich werden. Bis heute Morgen waren Kameraden der Feuerwehr Weißwasser als Brandwache im Einsatz.

Weiter vor Ort sind ebenfalls Brandursachenermittler der Kriminalpolizei. Denn bisher ist unklar, was die Ursache für den Großbrand war.„Die bei der Brandbekämpfung aufgebrochenen Türen und Fenster werden in den nächsten Tagen wieder verschlossen. Es wurde bereits Holz dafür geordert“, informiert OB Torsten Pötzsch.

Die Görlitzer Straße bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Der gegenüber dem Volkshaus befindliche Gehweg ist nur eingeschränkt für Anwohner nutzbar.

Hoffnung auf Fassadenerhalt

Wie viele Weißwasseraner kann Pötzsch das Geschehene noch nicht fassen. „Am morgigen Mittwoch sollte eine Beratung vor Ort stattfinden, um nächste Schritte in Richtung einer Machbarkeitsstudie, die Grundlage für eine Sanierung und Neubelebung ist, festzulegen.“ Statt der Beratung müsse nun erst einmal geschaut werden, was an Bausubstanz noch zu retten sei. „Unsere Hoffnung ist es, die Längswand, also die Gebäudefront, und den hinteren Giebel erhalten zu können“, sagt Dorit Baumeister, Referatsleiterin Bau der Stadtverwaltung. Das Bemühen um die Erhaltung des „Gesichtes des Gebäudes“ bestätigt Pötzsch. Letztlich hänge jedoch alles von den Entscheidungen der Experten und Statiker ab.

Immer lauter werdende Kritiken, dass die Stadt das Gebäude ungenügend gesichert und kontrolliert habe, weist der Stadtchef jedoch zurück. „Alles war verschlossen, wöchentlich haben Kontrollen stattgefunden. Gitter vor Fenster und Türen zu setzen war wegen des Denkmalschutzes nicht möglich“, erklärt Pötzsch. Auch nach dem letzten Einbruch ins Gebäude am Ostersonntag, bei dem Paletten als Steighilfen zur einstigen Lieferrampe aufgetürmt und eine Holztür zum Eindringen ins Gebäudeinnere ausgesägt wurden, seien sofort entfernt beziehungsweise wieder verschlossen worden. Bei dem Einbruch wurde eine ausgebaute alte Wanne gestohlen. Spekulationen, dass die Stadt nicht hinter der Sanierung des Volkshauses stehe, erteilt Pötzsch auch eine Absage.

Polizei sucht Zeugen für Brand(tag)

„Erst vor wenigen Tagen gab es eine Beratung mit Vertretern der Volkshausfreunde hinsichtlich der Zukunft des Gebäudes.“ Spekulationen und Beschimpfungen, wie sie seit dem Brand vermehrt in sozialen Medien zu lesen seien, wären einfach nicht wahr und Unterstellungen.Was die Brandursachenermittlung betrifft, so sucht die Kriminalpolizei inzwischen Zeugen, die Hinweise zum Brand geben können oder am Tage verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise an das Polizeirevier Weißwasser (1 03576 2620) oder jede andere Dienststelle.

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