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Weitere Spekulation um Petry-Kandidatur

Der AfD-Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge würde die Parteichefin zur Bundestagswahl willkommen heißen. In Meißen indes ist man gedämpfter.

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© Archiv/dpa

Von Peter Anderson und Domokos Szabó

Sebnitz. Die Spekulationen um eine Bundestags-Direktkandidatur von AfD-Parteichefin Frauke Petry in der Region finden kein Ende. Nachdem sich der AfD-Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bereit gezeigt hat, Petry zu unterstützen, nimmt dazu nun auch der AfD-Kreisverband Meißen Stellung. Auf SZ-Anfrage teilte der Verband mit, im Oktober sei eine Mitgliederversammlung geplant. Auf dieser könnten sich mögliche Kandidaten bewerben. Aus den Reihen der Bewerber werde der Kreisparteitag im November den Direktkandidaten nominieren. Weiterhin schreibt Kreisverbandschef René Hein: „Absprachen mit der Vorsitzenden der Bundespartei Frauke Petry wegen einer Nominierung in unserem Landkreis gab es nicht, aber es steht auch ihr frei, auf unserem Kreisparteitag zu kandidieren.“ Bisher liegen dem Kreisvorstand Hein zufolge noch keine konkreten Bewerbungen vor. Der Vorstand gehe jedoch davon aus, dass es mehrere Bewerber für die Direktkandidatur geben werde.

Deutlich offener als Meißen zeigt sich der Kreisverband in Pirna. Sprecher Rolf Süßmann sagte auf SZ-Anfrage: „Für den AfD-Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wäre es eine Ehre, wenn sich die Vorsitzende für uns entscheiden würde.“ Dem sei aber – zumindest bisher – nicht so. Weiter sagt Süßmann, dass im Fall einer Zusage von Petry eine Kampfabstimmung um die Direktkandidatur nicht geplant sei. Allerdings gibt es bereits jetzt mindestens einen weiteren Bewerber.

Der Kreis-AfD von Meißen gehört – zumindest was die Vertretung im Sächsischen Landtag betrifft – zu den stärksten Verbänden. Mit Kirsten Muster, Detlev Spangenberg und Mario Beger stammen allein drei der 14 AfD-Landtagsabgeordneten in Dresden aus diesem Landkreis. Aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sitzt André Barth im Landesparlament. In den letzten Monaten hat die Partei zunehmend versucht, freie Kräfte am rechten politischen Rand an sich zu binden.