Welche Sorgen Rietschen beschäftigen

Wenn es um den Ausbau des Mobilfunknetzes, insbesondere die Errichtung an einem neuen Standort geht, werden viele Bürger hellhörig; die Problematik trifft stets auf lebhaftes Interesse. So nahmen am Montagabend mehrere Einwohner im Saal der Fema in Rietschen Platz, um aus erster Hand die Informationen über den geplanten Standort eines neuen Funkmastes der Telekom zu erfahren. Das Unternehmen beabsichtigt, außerhalb von Rietschen im Wald an der Bundesstraße B 115 unmittelbar am Truppenübungsplatz einen Antennenträger für das GSM, LTE und 5G-Mobilfunknetz der Telekom zu errichten. Die Gemeindeverwaltung hatte dazu Bolko Weilandt, den Kommunalbeauftragten für den Mobilfunk in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, eingeladen.
Die Gemeinderäte sowie die interessierten Einwohner von Rietschen wollten vom Fachmann in Sachen Mobilfunk Antworten auf ihre Fragen zu den technischen Parametern, dem Standort sowie die möglichen Auswirkungen des Antennenträgers bekommen. Doch Bolko Weilandt konnte diesmal nicht anwesend sein. Fest zugesagt hat er jedoch sein Erscheinen in der Gemeinderatssitzung Ende September. Bürgermeister Ralf Brehmer verwies darauf, das sich Bürger mit ihren Fragen an die Außenstelle Cottbus des Bundesamtes für Strahlenschutz wenden können. Diese Einrichtung ist die bisher einzige dieser Art in den neuen Bundesländern. Die ersten der geplanten 25 Mitarbeiter sind dort vor Ort und stehen für Informationen bereit.
Dorfgraben ohne Wasser
Einer der Gäste aus Daubitz nutzte an diesem Abend die Chance, um zu erfahren, welche Möglichkeiten die Gemeinde sieht, um mehr Wasser in den Dorfgraben zu bekommen, der durch Daubitz fließt. „Wenn ich helfen kann, um ein Problem zu lösen, dann tue ich das gern. Doch in puncto mehr Wasser für den Dorfgraben kann ich das nicht,“ sagt der Bürgermeister. Er verweist darauf, dass der Dorfgraben aus einem Gewässer außerhalb der Gemarkung der Gemeinde Rietschen gespeist wird. Hier kann die Gemeinde nichts organisieren oder ändern.Es bleibt also nur die Hoffnung auf reichlich Regen als Wasserspender für den (fast) trockenen Dorfgraben.
Hundetoiletten sind zu teuer
Gemeinderat Arne Püschel gibt die Anregung von Einwohnern weiter, in der Gemeinde Rietschen Hundetoiletten aufzustellen. Ein Vorschlag, der auf wenig Gegenliebe bei Ralf Brehmer trifft. „Wer sein Tier liebt und die Sauberkeit in der Gemeinde mag, der entsorgt die Hinterlassenschaft durch eine mitgeführte Tüte.“ Die Aufstellung und die Bestückung der Hundetoiletten kosten Geld, das die Gemeinde dafür nicht hat.
Der Gemeinderat beschäftigt sich im Rahmen der Fragestunde erneut mit dem geplanten Ausbau der Alten Muskauer Straße von der Staatsstraße bis zum Gablenzer Weg. Die Gemeinde Rietschen reichte für die Umsetzung dieses seit langem geplanten Projekts einen Fördermittelantrag ein. Seitens des Staatsministeriums für Wirtschaft Sachsen hieß es, dass die beantragten Gelder nicht zur Verfügung stehen. Das Ministerium unterbreitet hingegen den Vorschlag, dass die Gemeinde Rietschen mit dem Ausbau ohne Fördermittel beginnt. Zu diesem Vorschlag wird der Rat in der nächsten Sitzung beschließen.