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Welpenturnier wird rekordverdächtig

40 Teams haben sich für den Kita-Fußball-Wettbewerb der Lausitz in Weißwasser gemeldet. Das soll ins Guinness-Buch.

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© Joachim Rehle

Von Constanze Knappe

Um es vorwegzunehmen, größer konnte die Freude bei Cheforganisator Frank Konietzky am Dienstagmittag gar nicht sein. Die anvisierte Zahl von 40 Teams für das internationale Kita-Welpenturnier am 16. Juni in Weißwasser ist geschafft! 39 waren es noch am Montagabend. 9 Uhr am Dienstagmorgen, also zwei Stunden vor der offiziellen Auslosung, kam dann die erlösende Nachricht. Die Kita Felicitas aus Weißkeißel reist als 40. Mannschaft an. Damit steht fest: Es wird das größte internationale Kita-Welpenturnier in der Lausitz. Das soll als Weltrekordversuch ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen werden. Der Antrag dafür wurde fristgerecht eingereicht, jedoch steht die Bestätigung noch aus.

Weltrekord hin oder her, dieser Eintrag ins Guinness-Buch wäre zwar eine tolle Sache, das Anliegen der Veranstaltung aber ist ein ganz anderes. „Bewegung ist Trumpf“, lautet das Motto. Im olympischen Sinne – Dabeisein ist alles! – wird am Ende ein Pokal für den Gewinner des Turniers vergeben, doch als Verlierer soll sich niemand fühlen. Der 40. Sieger bekommt deshalb ebenfalls einen Preis, den Pokal der Herzen. Wie Frank Konietzky am Dienstag bei der Präsentation des Turnierablaufs verkündete, werden mehr als 700 Kinder in 140 Spielen dem Ball nachjagen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Jungs oder Mädels, schließlich sei Deutschland ja auch Frauenweltmeister im Fußball. Wenn es nach ihm geht, fallen dabei 1 000 Tore. Eltern, Großeltern und viele andere Fans am Spielfeldrand werden da sicher nichts dagegen einzuwenden haben.

Zum vierten Mal findet das Kita-Welpenturnier statt. Die Vorbereitungen für den Weltrekordversuch laufen seit zwei Jahren. 4 862 E-Mails hat Frank Konietzky bisher geschrieben. Jetzt sei man beinahe auf der Zielgeraden, so Oberbürgermeister Torsten Pötzsch. Als Schirmherr drückt er schon mal die Daumen für gutes Wetter und hofft, dass die Kinder Spaß haben. „Mit dem Turnier wollen wir nach außen zeigen, dass Weißwasser etwas Besonderes ist, dass wir offen sind für Kinder und junge Familien“, erklärte er bei der Vorstellung der Teilnehmer. Die meisten Teams kommen aus Sachsen und Brandenburg, einige aber auch aus Hradek nad Nisou (Tschechien) und Jelenia Gora (Polen). Gleich vier Mannschaften haben aus der polnischen Partnerstadt Zary gemeldet. Die wurden im vorigen Jahr sogar von kleinen Cheerleadern begleitet. Es sei „eine tolle Sache, dass Kinder aus verschiedenen Ländern gemeinsam Spaß haben“, erklärte Bürgermeister Olaf Napiorkowski. Der sieht nicht nur als Stadtoberhaupt dem Welpenturnier mit Spannung entgegen, sein eigenes Kind wird ebenfalls mitspielen. Als „hoch angebunden und sehr gut organisiert“ bezeichnete der stellvertretende Bürgermeister von Spremberg, Frank Kulik, das Kita-Welpenturnier. Die Stadt schickt neben dem Titelverteidiger, den Spreespatzen aus Spremberg, gleich noch ein zweites Team.

Die Idee zu einer Welpenliga hatte Frank Konietzky, nachdem er im Mai 2013 als Schiedsrichter in Bayern Spiele von Kitas leitete. Schritt für Schritt wurde das Konzept dafür entwickelt und Kitas dafür begeistert. Beim ersten Welpenturnier im November 2013 waren neun Mannschaften dabei – und sich hinterher einig, die Idee in einer Kita-Fußball-Welpenliga weiterzuführen. Die erste Punktspielrunde 2013/14 startete mit zehn Teams. Anfang Mai 2017 ging die mittlerweile vierte Saison der Welpenliga mit 13 Teams zu Ende. Der Namen wurde übrigens aus den Einrichtungen selbst vorgeschlagen und so beibehalten. „Bei schönem Wetter wird in immer mehr Kitas Fußball gespielt, vielerorts auch mit Unterstützung der Fußballvereine“, freut sich Frank Konietzky. Dass einige der Kids dem Fußball ein Leben lang treu bleiben, hofft man beim Sächsischen Fußballverband. Der spendierte 40 Fußbälle für das Welpenturnier am 16. Juni. Und beim Fußballverband Oberlausitz wünscht man sich, „dass irgendwann mal ein Nationalspieler sagt, er habe seine Anfänge beim Welpenturnier in Weißwasser gehabt.“

Das Organisationsteam besteht aus 13 Mitstreitern, die noch jede Menge Arbeit vor sich haben. Alles in allem 112 Unterstützer helfen materiell und finanziell, das Vorhaben zu stemmen. Mit 32 Teams fand 2016 gewissermaßen ein Probelauf für den diesjährigen Weltrekordversuch statt.