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Entführter deutscher Entwicklungshelfer freigelassen

Vor vier Jahren wurde der deutsche Entwicklungshelfer Jörg Lange in der Sahelzone verschleppt und an den "Islamischer Staat in Großsahara" verkauft. Nun ist er freigekommen.

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©  Symbolbild/pexels.com

Frankfurt a.M. Der vor mehr als vier Jahren in der Sahelzone entführte deutsche Entwicklungshelfer Jörg Lange ist laut einem Medienbericht freigekommen. Wie der "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf Sicherheitskreise meldete, war der marokkanische Geheimdienst an der Freilassung des 63-Jährigen beteiligt. Das Auswärtige Amt wollte den Bericht auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes nicht kommentieren.

Laut "Spiegel" wurde Lange am Donnerstag von seinen Entführern im Norden Malis zunächst an die marokkanischen Vermittler übergeben und von diesen zur deutschen Botschaft in der malischen Hauptstadt Bamako gebracht. Dem Entwicklungshelfer gehe es den Umständen entsprechend gut. Er solle nun so schnell wie möglich nach Deutschland gebracht werden.

Lange war der Landesdirektor der Bonner Hilfsorganisation Help für den Niger. Laut dem "Spiegel"-Bericht wurde er im April 2018 in der Region Tillabéri an der Grenze zu Mali überfallen und verschleppt. Später soll er demnach an die islamistische Terrorgruppe "Islamischer Staat in Großsahara" verkauft worden sein. Die Entführer hätten für ihre Geisel in der Vergangenheit ein siebenstelliges Lösegeld gefordert, hieß es.

In dem Dreiländereck zwischen Mali, Niger und Burkina Faso sind zahlreiche islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte verüben und Menschen entführen. Internationale Militäreinsätze, an denen auch die Bundeswehr beteiligt ist, tragen bisher kaum zu einem Ende der Konflikte bei. (epd)