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Papst Benedikt XVI. im Petersdom aufgebahrt

Drei Tage lang wird der emeritierte Papst Benedikt XVI. nach seinem Tod im Petersdom aufgebahrt. Für die Trauerfeier am Donnerstag kündigte sich eine größere Delegation aus Bayern an.

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Der Kurienerzbischof und ehemalige Privatsekretär des verstorbenen Papstes, Georg Gänswein, steht am Leichnam des emeritierten Papst Benedikt XVI., der im Petersdom öffentlich aufgebahrt ist.
Der Kurienerzbischof und ehemalige Privatsekretär des verstorbenen Papstes, Georg Gänswein, steht am Leichnam des emeritierten Papst Benedikt XVI., der im Petersdom öffentlich aufgebahrt ist. © Michael Kappeler/dpa

Rom. Zehntausende Gläubige stehen seit Montag in Rom Schlange, um dem gestorbenen Benedikt XVI. die letzte Ehre zu erweisen. Der emeritierte Papst wurde am Morgen in den Petersdom gebracht und dort öffentlich aufgebahrt. Er liegt vor dem Hauptaltar auf Kissen gebettet, die Hände sind gefaltet. Nachdem um kurz nach 9.00 Uhr die Pforten der Basilika geöffnet worden waren, zogen die Menschen über den Mittelgang nach vorne und an dem Leichnam vorbei.

Vor der Kirche und den Sicherheitskontrollen standen die Leute auf dem Petersplatz lange Schlange. Manche warteten seit der Nacht, um Einlass zu bekommen. In der Kirche zückten viele ihre Smartphones für Schnappschüsse. Andere beteten für den Papa Emeritus. Die vatikanische Gendarmerie schätzte, dass bis 14.00 Uhr rund 40 000 Menschen in den Dom gekommen seien.

Benedikt war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben. Danach wurde er in der Kapelle des Vatikan-Klosters Mater Ecclesiae, in dem er nach dem Rücktritt als Papst im Jahr 2013 fast zehn Jahre lang gelebt hatte, aufgebahrt. Freunde und frühere Weggefährten kamen dort zum Leichnam, auch Benedikts Nachfolger Franziskus war dort.

Ob der amtierende Papst vor der Trauerfeier am Donnerstag auch noch einmal in den Dom gehen wolle, sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Montag nicht. Dafür bestätigte er, dass Benedikt in der Krypta unter dem Petersdom im einstigen Grab seines Vorgängers Johannes Paul II. beigesetzt werden soll. Die sterblichen Überreste des beliebten Polen wurden später während des Heiligsprechungsprozesses in den Hauptraum des Petersdoms gebracht - in die Nähe der Pietà von Michelangelo.

Benedikts Leichnam war am Montagmorgen von einem Kleinbus den kurzen Weg vom Kloster zum Petersdom gebracht worden. Anschließend gab es eine kleine, nicht-öffentliche Zeremonie, an der unter anderem sein langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein teilnahm. Links und rechts des toten Papstes steht jeweils Schweizergardist.

Unter den ersten Trauergästen war Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Staatspräsident Sergio Mattarella war kurz vor 9.00 Uhr in der Basilika. Bis 19.00 Uhr sollten die Tore des Petersdoms am Montag für Besucher geöffnet sein, am Dienstag und Mittwoch können Menschen von 7.00 bis 19.00 Uhr in die Kirche kommen.

Am Donnerstag ist dann der große Trauergottesdienst geplant, den um 9.30 Uhr Franziskus selbst zelebrieren will. Dass ein Papst einen anderen beerdigt, ist als Folge von Benedikts spektakulärem Rücktritt 2013 ein historischer Vorgang. Zu dem Requiem, das nach dem Wunsch von Benedikt schlicht gehalten sein dürfte, werden laut offiziellen Angaben bis zu 60 000 Menschen erwartet.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Markus Söder (CSU) kündigten sich bereits an. Der Ministerpräsident aus Benedikts Heimat Bayern will mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft nach Rom fliegen, wie er am Montag ankündigte. "Es ist eine große Ehre, auch für viele, die dabei sein werden, am Requiem teilzunehmen", sagte Söder. (dpa)