Von Frank Seibel

Das fängt ja gut an: Jackie Chan fliegt aus der Bank von England – durchs Fenster. Ganz anders als bei Jules Verne und doch ganz charmant nimmt von nun an eine turbulente, spannende und vergnügliche Reise ihren Lauf: „In 80 Tagen um die Welt“.

Ein paar Minuten später der erste gedämpfte Schrei im schönen, alten Vorort-Kino nahe New York: „Der Untermarkt, das Rathaus!“ Menschenmassen rennen die Neißstraße auf und ab, Jackie Chan hängt an einer Hausfassade in der Weberstraße. Und alles sieht aus wie Paris, minutenlang, riesengroß auf der Leinwand. Und dann der Clou zum Schluss, am Tag paarundsiebzig: „Die Marion!“ – dieser Schrei schon nicht mehr so gedämpft. Die Görlitzer Freundin in Groß-Aufnahme, sekundenlang. Dort steht sie, im Hafen von New York, da sitzen wir, New York „in echt“ vor der Haustür.

In Amerika ist das Leinwand-Spektakel schon durch – hier in Deutschland freuen wir uns noch auf die Premiere am 23. Dezember.

Aus dieser Vorfreude könnte man doch was machen, dachten wir uns kürzlich im kleinen Kreis. Warum nicht eine Weltreise hier in Görlitz wagen, vielleicht 80 Tage lang? Die Görlitzer Händler zum Beispiel: Könnten sie nicht, pünktlich zum Weihnachts-Einkauf, das Thema aufgreifen, Schaufenster schmücken, Aktionen starten? Mode aus Italien, Wein aus Frankreich, Tabakpfeifen aus England, Tee und Gewürze aus Indien, Funkelsteine von der Rotterdamer Börse . . . Oder die vielen leeren Schaufenster – warum eifern wir nicht der Künstlerin Anita Pasikowska nach und geben den schwarzen Höhlen mit Farbe und Ideen Leben? Ein schöner Basar in der Bahnhofshalle ist auch denkbar.

Vieles ist möglich – wenn viele mitmachen. Damit das klappt, lädt die SZ zum Vorbereitungstreffen morgen Abend, 16. September, in den „Treffpunkt Gleis 1“ im Bahnhof zu einem großen „runden Tisch“ ein. Die Ideenbörse startet um 19 Uhr. Alle Görlitzer, vor allem die Händler, sind herzlich eingeladen.

Die Tourismus- und Stadtmarketing-Gesellschaft hat schon ihre Unterstützung zugesagt, das Theater kurbelt schon kräftig, die Stadtwerke sitzen mit im Boot und die Lands- kron Brauerei. Die Deutsche Bahn AG und die Händler aus dem Bahnhof stehen schon bereit.

Einen Versuch ist’s wert!