Trotz Minusgraden in der Nacht – strenger Frost ist in diesem Winter bislang ausgeblieben. Das merken auch die Dresdner Nachtcafés. Im Schnitt waren die Obdachlosen-Unterkünfte am Stadtrand nur zur Hälfte ausgelastet, sagt Adriana Teuber von der Stadtmission der Diakonie. Im Zentrum, in der Dreikönigskirche zum Beispiel, waren Dreiviertel der Plätze belegt. „Das hat uns überrascht“, sagt Teuber. Sie vermutet, dass sich mehr wohnungslose Menschen beim Sozialamt um eine Bleibe gekümmert haben.
Genaue Zahlen zur Obdachlosigkeit gibt es nicht. Die Stadt erfasst lediglich die Menschen, die Hilfe suchen. Im Vorjahr lebten 259 Männer und 70 Frauen in den Obdachlosenunterkünften der Stadt, wie das Rathaus mitteilt. Im Hauptbahnhof sollte 2017 eine Bahnhofsmission ihre Arbeit aufnehmen. Doch bislang gibt es keine Einigung mit der Bahn. Ein Knackpunkt: Im Bahnhof ist den Organisatoren ein nur 23 Quadratmeter großer Raum angeboten worden, wie die Stadt auf Nachfrage von Stadtrat Vincent Drews (SPD) mitteilt. Außerdem habe es die Bahn abgelehnt, dass darin auch Süchtige betreut werden. (SZ/sr)