Kamenz
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Weniger Kandidaten in Pulsnitz am Start

Die Kommunalwahl rückt näher. In Pulsnitz und Umgebung stehen die Kandidatenlisten fest. Zwei Bewerber gibt es für den Steinaer Bürgermeisterposten.

Von Reiner Hanke
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Welche Kandidaten auf den Stimmzetteln werden die meisten Stimmen bekommen?
Welche Kandidaten auf den Stimmzetteln werden die meisten Stimmen bekommen? © SZ/Uwe Soeder

Pulsnitz/Steina. In Pulsnitz bewerben sich zur Kommunalwahl im Mai 33 Kandidaten um die 18 Sitze im Stadtrat. Das ist deutlich weniger als bei der zurückliegenden Wahl 2014. Da waren es 43 aus sieben Parteien bzw. Wählervereinigungen. Die Gemeinde- Wahlausschüsse in Pulsnitz und Umgebung haben getagt und die Vorschläge der Parteien und Wählervereinigungen stehen fest. In Pulsnitz ist die Anzahl der Listen – insgesamt sieben – dieselbe wie vor fünf Jahren. Dennoch gibt es Unterschiede. So treten die Freunde der Feuerwehr nicht mehr an. So wird mit Ingolf Klotzsche, auch ein bekanntes Gesicht und ein Fachmann für Angelegenheiten der Feuerwehr künftig fehlen.

Kandidaten mit Ratserfahrung

Dafür ist erstmals die AfD mit drei neuen Bewerbern für ein Stadtratsmandat unter den Listen. Eine Ursache für den Kandidatenschwund ist insbesondere bei der CDU (13 Bewerber), FDP (acht Bewerber) und Aktiven Bürgern Wählervereinigung (drei Bewerber) zu suchen. Sie schicken weniger Kandidaten als noch bei den vergangenen Kommunalwahlen ins Rennen. CDU und FDP vertrauen dabei neben neuen Leuten gerade bei den Spitzenkandidaten auf die Erfahrung altgedienter Räte auf der Liste. Auch Die Linke und die SPD (jeweils zwei Kandidaten) setzen unter anderem auf Bewerber mit Ratserfahrung. B 90/Grüne starten erneut einen Anlauf mit zwei Kandidaten, um es in den Rat zu schaffen. Die Mischung reicht vom Fleischermeister bis zum freien Wanderleiter. Auch Rückkehrer gibt es, die sich vor Jahren zurückgezogen hatten. Sieben Frauen treten an, eine weniger als 2014, die meisten auf der CDU-Liste.

Die Tendenz eines Kandidatenschwundes ist aber nicht einfach auf andere Kommunen übertragbar. Es hängt vielleicht auch mit der kommunalpolitischen Situation vor Ort zusammen. So ist in Lichtenberg derzeit das Interesse unter den Bürgern offenbar groß, in der Kommunalpolitik mitzumischen. Aktuell ist der Rat dort von einer CDU-Mehrheit bestimmt. Außerdem ist eine Minderheit der Linken vertreten. 25 Bewerber (18 waren es 2014) gibt es nun für die zwölf Sitze und drei neue Parteien/Vereinigungen, die in der Gemeindepolitik mitmischen wollen, was von einer lebendigen Demokratie zeugt: die AfD, die Freunde des Heimatvereins und Frischer Wind für Lichtenberg. Dazu kommen die Listen von CDU und Linker.

Steina wählt Bürgermeister

Auch in Ohorn und Steina bewerben sich neben etablierten neue Kräfte. In Steina sind es nur noch drei Listen im Vergleich zu 2014. Linke und SPD sind nicht mehr unter den Wahlvorschlägen. Die 13 Kandidaten verteilen sich auf eine starke FDP-Riege und die Christdemokraten sowie einen Kandidaten für den Wahlvorschlag „Besseres Zusammenleben in Steina“, wie die Vereinigung heißt. In Ohorn treten im Mai 21 Kandidaten für sieben Listen an. Zwei Wahlvorschläge mehr als 2014. Neben CDU, der Freien Liste Sport, FDP und Linker wollen die AfD, eine Wählervereinigung Ohorn und die SPD im kommenden Mai mit um die Ratssitze kämpfen.

Steina wählt zugleich mit der Kommunalwahl am 26. Mai auch einen neuen Bürgermeister. Nachdem Achim Garten aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt angekündigt hatte. Zwei Kandidaten stehen nach dem Ende der Bewerbungsfrist fest, beide keine Unbekannten. Lutz Hönicke war bereits Bürgermeister, bis er im Mai 2016 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Nun startet er einen neuen Anlauf. Sandro Bürger ist derzeit erster Stellvertreter des Amtsinhabers. Bei der Wahl 2016 unterlag er im Rennen mit dem jetzigen Chef im Gemeindeamt. Für die CDU geht er jetzt erneut an den Start.

Ein neuer Bürgermeister wird auch in der Stadt Großröhrsdorf gewählt. Es ist die turnusmäßige Wahl. Bürgermeisterin Kerstin Ternes zieht sich nach 14 Jahren vom Führungsposten im Rathaus vom Amt zurück. Gewählt wird aber nicht gemeinsam mit der Kommunalwahl, sondern erst am 16. Juni.