Von Ina Förster
Kamenz. Der Weihnachtsmann wird nie krank! Denkste! Manchmal muss man doch Ersatz beschaffen. Das merkten die Organisatoren des Kamenzer Advents Spectaculums vor kurzem. Ihr roter Star, Weihnachtsmann „Karli“ Mildner, wird an diesem dritten Advents-Wochenende leider nicht im Einsatz sein. Denn der Weihnachtsmann „hat Knie“, wie man volkstümlich sagt. Nur einmal fehlte die Kamenzer Nase bislang. Übrigens 2012 aus gleichem Anlass. Karl-Heinz Kieslich, der seit Jahren das Väterchen Frost verkörpert, half damals aus. Doch die Rolle des russischen Väterchens ist ihm so ans Herz gewachsen, dass er ungern wieder tauschen wollte.
Aber Gesundheit geht vor. Und so eine Knie-OP ist nicht ohne und birgt gewisse Risiken. Gerade im Genesungsprozess. Der läuft gerade und Karl Mildner schont sein Bein, so gut es geht. Ein Einsatz bei Wind und Wetter am Wochenende wäre nicht sinnvoll. „Deshalb springt kurz entschlossen Neuzugang Sven Pohlann ein. 2016 begeisterte der 43-Jährige die Kinder als gemütlicher Mischka auf dem Spectaculum. „Vom Bären zum Weihnachtsmann. Das ist schon ein Karrieresprung. Ehrlich? Als man mich gefragt hat, ist mir erst einmal das Herz in die Hose gerutscht“, meint er heute schmunzelnd. Dass er den Helden seiner eigenen Kindheit nun selber verkörpern darf, macht ihn unheimlich stolz. Aber die Aufregung steigt in dem Maß, wie der Sonnabend näher rückt. Dann wird er nämlich erstmals das Weihnachtsmann-Postamt eröffnen, die vielen Märchenfiguren vorstellen und beim Stollenspektakel um 15.30 Uhr dabei sein. Im neuen Stück, das vor dem Riesenstollenanschnitt läuft, wird übrigens plausibel erklärt, warum der Weihnachtsmann diesmal so ganz anders aussieht als in den letzten Jahren.
Weihnachtsmann muss einen Bauch haben
Was man übers Spectaculum wissen sollte
Und damit vor allem die beliebten Sprechstunden gut über die Bühne laufen, ging Sven Pohlann noch einmal in die Weihnachtsmannschule. Karl Mildner gab ihm gute Tipps und Hinweise. Das Advents Spectaculum ist in seiner Art einzigartig und so muss auch der Chef der Weihnachtsmannfamilie ein klein bisschen besonders sein. „Am meisten freue ich mich, dass ich in den letzten Wochen essen durfte, was ich wollte“, ulkt der Kamenzer. Denn ein Weihnachtsmann ohne Bauch ist nicht authentisch. Auch auf Merry Christmas freut er sich natürlich. In zwei Tagen ist es soweit: Tausende werden aufs Areal am Malzhaus strömen. Und die Vertretung feiert ihre Feuertaufe. „Ich wünsche ihm ein gutes Händchen bei dem Ausfüllen des hohen Amtes! Und allen anderen gutes Gelingen! Traurig im Herzen werde ich in Gedanken bei ihnen sein“, so Karl Mildner.